KÖRPER
Hilfe – meine Regelblutung ist zu stark
Ab wann ist eine Regelblutung zu stark? Woher kommt das und was kann man dagegen tun? Antworten auf alle deine Fragen erhältst du in diesem Artikel.
PERIODE
Meistens ist eine Schmierblutung harmlos, kann aber aufgrund ihres spontanen Auftretens ziemlich lästig werden. Welche Ursachen es dafür gibt, wann der Besuch bei einer*m Ärzt*in sinnvoll sein kann und was man bei einer Schmierblutung tun kann: Diese und andere Fragen werden hier beantwortet.
Eine Schmierblutung ist eine Blutung, die unabhängig von der regulären Monatsblutung und meistens unerwartet auftritt. Oft wird sie als schwacher, bräunlicher Ausfluss bemerkt. In ihrer Länge und Stärke sowie in der Häufigkeit und dem Zeitpunkt ihres Auftretens kann sie variieren.¹
Blutungen, die außerhalb der Monatsblutung auftreten, werden als Zusatzblutung oder Zwischenblutung bezeichnet. Meistens handelt es sich dabei um eine Schmierblutung. Wenn diese jedoch stärker ausfällt und eine andere Farbe hat, z. B. mehr rot als bräunlich, bezeichnet man die Schmierblutung als Zwischenblutung.
Ein Unterschied zwischen der Monatsblutung und einer Schmierblutung besteht darin, dass sich während der Monatsblutung die Gebärmutterschleimhaut weitgehend ablöst. Bei einer Schmierblutung ist das nicht der Fall. Daraus resultiert auch der Unterschied in der Menge, der Dauer, der Färbung und der Konsistenz der Blutung. Zudem wiederholt sich die Monatsblutung in der Regel in einem sich wiederholenden Rhythmus von 21 bis 35 Tagen, wogegen die Schmierblutung jederzeit spontan auftreten kann.²
Für Schmierblutungen kann es unterschiedliche Ursachen geben. Häufig sind sie hormonell bedingt, aber auch organische Erkrankungen oder starke Anstrengungen können der Grund für eine solche Blutung sein.
Durch Störungen im Hormonhaushalt bedingte Schmierblutung: Bei einer Schwäche des Gelbkörpers, das die Hormone Östrogen und Progesteron produziert, kann zwei bis drei Tage vor der Regelblutung eine leichte Zwischenblutung auftreten. Tritt die Blutung zum Zeitpunkt des Eisprungs ein, ist vermutlich ein Abfall der Östrogenkonzentration verantwortlich. Diese Art von Schmierblutung kann auch von ziehenden Unterleibsschmerzen begleitet werden. Setzt der bräunliche Ausfluss zwei bis drei Tage nach Ende der Regelblutung ein, kann der Östrogen- oder Progesteronspiegel dafür ursächlich sein. Auch durch die Einnahme der Antibabypille oder durch die Umstellung der Hormone im Rahmen der Wechseljahre können Schmierblutungen auftreten.
Organische Ursachen, die Schmierblutungen auslösen können:
Organische Ursachen sind allerdings eher selten Verursacher einer Schmierblutung. Auch wenn die Schleimhaut der Gebärmutter oder der Scheide mechanisch gereizt oder verletzt wird (z. B. durch eine gynäkologische Untersuchung oder während des Geschlechtsverkehrs) können Schmierblutungen ausgelöst werden. In der Schwangerschaft kann es ebenfalls – bedingt durch hormonelle Umstellungen – zum Auftreten von Schmierblutungen kommen.¹
Ist die Ursache der Schmierblutung bekannt und wird sie als nicht behandlungsbedürftig angesehen, sollte man versuchen, möglichen Folgen vorzubeugen: Das bedeutet, immer einige Hygieneartikel parat zu haben. Eine Möglichkeit besteht im Tragen von Slipeinlagen, die es auch in verschiedenen Farben gibt. Sie können der Farbe der Unterwäsche angepasst werden und sind damit praktisch unsichtbar.
Wenn die Blutung stärker ausfällt, kann auch das Mitführen von Ersatzunterwäsche nützlich sein. Zu diesem Zweck gibt es einzeln verpackte Einmal-Slips. Auch die Mitnahme von feuchten Reinigungstüchern zur Entfernung von Blutresten ist eine mögliche Maßnahme.
Als Vorbereitung für einen Ärzt*innenbesuch ist es hilfreich, ein sogenanntes Zyklus-Tagebuch zu führen. Darin werden über einen längeren Zeitraum alle Blutungen außerhalb der Regelblutung notiert. Für den*die Ärzt*in kann das eine wertvolle Hilfe sein, um der Ursache der Zwischenblutungen auf die Spur zu kommen.³
Wenn Schmierblutungen häufiger auftreten oder ziemlich stark sind, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, die Ursache von einem*r Ärzt*in abklären zu lassen. So kann eine – evtl. auch schwerwiegende – Erkrankung rechtzeitig erkannt werden.
Bei einer mechanisch bedingten oder einer zyklusabhängigen Schmierblutung wird oftmals keine Behandlung erforderlich sein.
Hormonell bedingte Schmierblutungen verschwinden häufig von selbst, wenn sich der Hormonspiegel wieder eingependelt hat. Das ist z. B. der Fall nach einer Geburt, während oder nach der Stillzeit oder wenn mit hormoneller Verhütung begonnen wird. Auch während der Pubertät ist der Hormonhaushalt oft noch instabil, so dass Schmierblutungen auftreten können. Diese benötigen meistens jedoch auch keine Behandlung.³,⁴
Manchmal kann allerdings auch bei hormonell bedingten Schmierblutungen eine Behandlung notwendig werden. Das kann der Fall sein, wenn...
In diesen Fällen können Gestagene oder Östrogene eingenommen werden, die den Hormonhaushalt stabilisieren. Zeigen sich Schmierblutungen, die durch die Art der Verhütung bedingt sind, dann sollte gemeinsam mit dem*r Ärzt*in über einen Wechsel der Methode nachgedacht werden. Manchmal kann es auch erforderlich sein, Reste der Gebärmutterschleimhaut zu entfernen, die nicht mit der Regelblutung ausgeschwemmt wurden. Bei allen organischen Ursachen, wie Entzündungen, Myomen, Tumoren etc. ist eine Behandlung der Grunderkrankung notwendig.³,⁴
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Literaturangaben