FRAUENGESUNDHEIT
Hilfe – meine Regelblutung ist zu stark
Ab wann ist eine Regelblutung zu stark? Woher kommt das und was kann man dagegen tun? Antworten auf alle deine Fragen erhältst du in diesem Artikel.
PERIODE
Von einigen Mädchen wird die erste Periode sehnsüchtig erwartet, bei anderen löst das bevorstehende Ereignis auch etwas Angst aus. Dabei ist die Regelblutung etwas ganz Natürliches und ein Anzeichen des Erwachsenwerdens. Wie du deiner Menstruation gelassen entgegensiehst und wie du damit umgehst, erfährst du bei uns.
Die erste Periode wird auch als Menarche bezeichnet. Ihr Einsetzen markiert einen wesentlichen Schritt in der Entwicklung vom Kind zur Frau. Die Periode sollte deshalb auch als etwas ganz Natürliches empfunden werden. Viele Mädchen bekommen ihre Periode zum ersten Mal zwischen 11 und 13 Jahren. In seltenen Fällen kann sie jedoch auch schon mit 9 oder erst mit 16 Jahren auftreten.¹
Eine präzise Vorhersage, wann die erste Periode auftreten wird, gibt es nicht. Einige Anzeichen weisen jedoch darauf hin, dass es bald so weit sein könnte. In der Regel ist schon die Pubertät ein erster Hinweis. Sichtbare Anzeichen sind die Entwicklung der Brüste und das Wachsen der Schambehaarung. Ein recht verlässliches Anzeichen für ein baldiges Einsetzen ist ein weißlicher oder gelblicher vaginaler Ausfluss: Er zeigt, dass die Geschlechtshormone jetzt aktiv sind. Bis zur ersten Regelblutung dauert es jetzt noch durchschnittlich ein Jahr.¹,²
Die Menstruation ist ein Teil des weiblichen Zyklus. Jedes Mädchen hat schon von Geburt an einen Vorrat von rund 400.000 noch unreifen Eizellen. Wenn ein Mädchen geschlechtsreif wird, reift eine Eizelle pro Monat heran, um befruchtet zu werden. Währenddessen verdickt sich die die Gebärmutter auskleidende Schleimhaut: Wird die Eizelle befruchtet, kann sie sich darin einnisten.
Wenn keine Befruchtung stattfindet, wird ein Teil dieser nun überflüssigen Gebärmutterschleimhaut zusammen mit der nicht befruchteten Eizelle ausgestoßen. Vermischt mit Blut und Scheidensekret ist dies das „Material“, aus dem die Blutung besteht. Nach 3 bis 7 Tagen ist die Periode beendet. Mit der Geschlechtsreife wiederholt sich der beschriebene Vorgang im Durchschnitt alle 28 Tage – und das etwa 500 Mal. ²,³
Anfangs setzt die Periode oft noch unregelmäßig ein, da sich der Hormonhaushalt erst einmal einpendeln muss. Diese Phase kann mehrere Monate bis zu zwei Jahren dauern. Die Länge einer Periode schwankt zwischen 3 und 7 Tagen. Auch, wenn es manchmal nach viel mehr aussieht: Du verlierst während der Regelblutung etwa 50 bis 60 ml Blut; das ist etwas mehr als in zwei Schnapsgläser hineinpasst.³
Ob junge Mädchen Tampons oder Binden bevor zugen, ist Geschmackssache. Manchmal ist der Umgang mit einer Binde zunächst einfacher, da das Einführen eines Tampons am Anfang ungewohnt und bisweilen auch etwas schwierig sein kann. Mit einem Tampon ist die Bewegungsfreiheit weniger stark eingeschränkt.
Sowohl Tampons als auch Binden gibt es in verschiedenen Größen. Welche optimal geeignet sind, hängt davon ab, wie stark die Blutung ist. Wichtig ist, dass beide regelmäßig gewechselt werden. Bei einer stärkeren Blutung kann der Wechsel in den ersten Tagen alle 2 bis 3 Stunden notwendig werden. Bei einer insgesamt schwächeren Blutung oder dann, wenn sie bereits am Ausklingen ist, kann ein Wechsel alle 4 bis 8 Stunden ausreichen.²,³
Eine nachhaltige Alternative zu Tampons, Binden & Co. kann Periodenunterwäsche sein. Dabei handelt es sich um Slips, die eine integrierte antibakterielle Saugeinlage haben: Eine obere Lage sorgt dafür, dass menstruierende Frauen immer ein trockenes Hautgefühl haben. Periodenunterwäsche wird nach dem Tragen gewaschen und immer wiederverwendet.
Und dann gibt es auch noch die Menstruationstasse. Eine Menstruationstasse ist ein kelch- oder glockenförmiges Gefäß aus weichem Silikon, das zum Auffangen des Monatsblutes in die Scheide eingeführt wird. Das bis dato eher unbekannte Hilfsmittel wird inzwischen immer beliebter. Das erste Einführen kann als etwas beschwerlich empfunden werden – in punkto Sicherheit gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen Tassen und Tampons. Ein Vorteil der Menstruationstasse ist ihre Nachhaltigkeit: Während im Laufe eines Frauenlebens Tausende von Einwegprodukten wie Binden oder Tampons im Müll landen, kann die Menstruationstasse bis zu 10 Jahre lang verwendet werden.⁴
Die Periode ist kein Grund, auf Bewegung zu verzichten. Sportmediziner*innen sagen sogar, dass Sport gegen das Ziehen im Unterleib helfen kann. Jede Frau nimmt ihre Periode allerdings anders wahr: Wenn du unter so starken Bauchkrämpfen leidest, das s du am liebsten im Bett bleiben möchtest, ist Sport sicher keine gute Idee.
Auch aufs Schwimmen musst du normalerweise nicht verzichten. Bewegung im Wasser kann helfen, Krämpfe während der Periode zu lindern. Den Tampon sollte man am besten direkt nach dem Schwimmen wechseln, da er dabei Wasser aufnehmen kann und sich so Keime oder Bakterien in der Scheide ansiedeln können. ³,⁵
Damit du von der ersten Periode nicht in einem ungünstigen Moment überrascht wirst, kannst du gewisse Vorbereitungen treffen. Es ist von Vorteil, wenn Hygieneartikel dann gleich zur Hand sind. Das „Notfallset“ sollte folgendes beinhalten:
Die Utensilien können in einer unauffälligen kleinen Tasche aufbewahrt werden. Im Falle eines Falles sind dann alle notwendigen Hygieneartikel griffbereit.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Literaturangaben