Ungesättigte Fettsäuren
Erweitere dein Wissen über ungesättigte Fettsäuren. Worin liegt der Unterschied zu den gesättigten Fettsäuren? Außerdem lernst du einige Aufgaben kennen, die diese Fettsäuren im Körper übernehmen.
Fette & Fettsäuren
Was sind Fettsäuren und wofür brauchen wir sie? Gibt es wirklich gutes Fett und schlechtes Fett? Und welche Aufgaben haben Fettsäuren im Körper? Erfahre hier alles über die wichtigen Energielieferanten, welche Nahrungsmittel dich mit welchen Fettsäuren versorgen und wo der Unterschied zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren liegt.
Ungesättigte und gesättigte Fettsäuren sind ein fester Bestandteil unserer Nahrung. Es handelt sich um sogenannte organische Säuren. Das bedeutet, dass sie aus einem Kohlenstoffgerüst bestehen.
Die Begriffe Fett und Fettsäure sind nicht dasselbe: Fettsäure sind lediglich Bestandteile von Fetten. Fette bestehen aus einer unterschiedlichen Anzahl an Fettsäuren. Du nimmst Fettsäuren jeden Tag mit der Nahrung auf. Das ist auch wichtig, denn sie übernehmen zahlreiche Aufgaben im Körper und können teilweise nicht selbst hergestellt werden.
Dieser Artikel gibt dir einen Überblick über das Thema und erläutert den Unterschied zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren.
Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur, aber auch in ihrer Bedeutung für deinen Körper. Ungesättigte Fettsäuren gelten gemeinhin als gesund, gesättigte Fettsäuren als ungesund. Diese Behauptung ist zu pauschal, wenngleich es stimmt, dass man mehr ungesättigte als gesättigte Fettsäuren zu sich nehmen sollte.
Chemisch betrachtet handelt es sich bei Fettsäuren um Kohlenstoffketten mit verschiedenen weiteren Atomen. Bei den gesättigten Molekülen sind die Kohlenstoffatome nur durch Einfachbindungen miteinander verbunden. Dein Körper ist in der Lage, die gesättigten Fettsäuren aus anderen Nahrungsbestandteilen wie Eiweißen oder Proteinen selbst herzustellen. Bekannte gesättigte Fettsäuren sind:
Ungesättigte Fettsäuren enthalten Doppelbindungen in ihrer Molekülstruktur. Je nach Menge dieser Doppelbindungen wird weiter unterschieden in:
Einfach ungesättigte Fettsäuren mit einer Doppelbindung. Diese kann der Körper teilweise aus gesättigten Fettsäuren herstellen.²
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren mit zwei oder mehr Doppelbindungen. Viele davon kann der Organismus gar nicht selbst produzieren. Du musst sie mit der Nahrung zu Dir nehmen.³
Typische Vertreter dieser Gruppe sind:
Bei der Funktion gibt es Überschneidungen zwischen ungesättigten und gesättigten Fettsäuren. So sind Fette vor allem wichtige Energieträger. Von allen Nahrungsbestandteilen besitzen sie den höchsten Energiegehalt.
Zum Vergleich hier eine Aufstellung verschiedener Nahrungsbestandteile und ihrer Energiebilanz:
Zudem sind Fettsäuren maßgeblich am Aufbau von Zellmembranen und Nervenzellen beteiligt und geben Zellen ihre Elastizität. Fettsäuren sind zudem Ausgangsstoff für die Produktion verschiedener Hormone und Botenstoffe im Körper.
Fette dienen überdies dem Transport und der Speicherung von Vitaminen. Die Vitamine A, D, E und K beispielsweise sind fettlöslich. Immer besser verstanden wird zudem die große Bedeutung von Fettsäuren für das Immunsystem.⁵
Die Unterteilung in gute und schlechte Fette greift zu kurz. Vielmehr kommt es auf die richtige Mischung an. Das empfohlene Verhältnis aus ungesättigten und gesättigten Fettsäuren liegt bei 2:1⁶. Generell empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, dass rund 30 - 35 Prozent der täglichen Nahrungszufuhr aus Fetten bestehen sollte. Bei Säuglingen und Kindern sind es 45 Prozent.⁷
Achte bei gesättigten Fettsäuren vor allem darauf, nicht zu viel davon aufzunehmen. Denn ein Übermaß kann durchaus gesundheitliche Probleme verursachen. Gesättigte Fettsäuren können das "schlechte” LDL-Cholesterin und damit das Risiko für Arterienverkalkung erhöhen.⁸,⁹ Doch auch diese Form von Fetten gehört auf den täglichen Speiseplan und die Zeiten, in denen gesättigte Fettsäuren generell “verteufelt” wurden, ist vorbei.¹⁰
Umgangssprachlich oft als “gutes Fett” bezeichnet, werden den einfach und mehrfach gesättigten Fettsäuren gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt. So können ungesättigte Fettsäuren gemeinsam mit einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung dazu beitragen, erhöhte Cholesterinspiegel zu senken und das Profil der Blutfette zu normalisieren.⁸
Gesättigte Fettsäuren kommen vorwiegend in tierischen Produkten vor. Nur wenige Pflanzenprodukte sind reich an gesättigten Fettsäuren.
Zu den wenigen pflanzlichen Nahrungsmitteln mit vielen gesättigten Fettsäuren gehören:
Kokosfett
Palmöl
Kakaobutter
Typische Quellen für gesättigte Fettsäuren sind zum Beispiel:
Fettes Fleisch
Wurst
Schmalz
Schlagsahne
Fetthaltiger Käse
Eigelb
Mayonnaise
Viele Pflanzen bzw. deren Samen und Öle sind hervorragende Quellen für ungesättigte Fettsäuren. Doch auch tierische Produkte enthalten ungesättigte Fettsäuren.
Besonders reichhaltig an ungesättigten Fettsäuren sind:
Olivenöl
Rapsöl
Distelöl
Leinöl
Nüsse
Leinsamen
Chiasamen
Bestimmte Fischsorten enthalten ungesättigte Fettsäuren. Sie sind besonders reich an Omega-3-Fettsäuren. Zu diesen Fischen gehören:
Lachs
Makrele
Hering
Heilbutt
Fette gehören zu unserer täglichen Ernährung dazu, und das ist auch gut so. Schließlich übernehmen sie eine ganze Reihe lebensnotwendiger Aufgaben. Zudem ist Fett ein sehr guter Energielieferant und natürlich ein Geschmacksträger. Die Unterscheidung in “gutes und böses” Fett greift neueren Erkenntnissen zufolge zu kurz. Zwar stimmt es, dass du idealerweise mehr ungesättigte als gesättigte Fettsäuren zu dir nimmst, doch gerade beim Thema Fett gilt: Die richtige Mischung macht's!
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Literaturangaben