Ein Eisenmangel kommt häufig vor: Es handelt sich sogar um die verbreitetste Mangelerscheinung der Welt¹⁰. Schätzungen sind weltweit rund 1,6 Milliarden Menschen betroffen¹¹. In Deutschland wird ein Eisenmangel insbesondere bei Frauen im gebärfähigen Alter beobachtet. Das liegt vor allem an dem Blutverlust durch die Menstruation, zudem ist der Eisenbedarf in der Schwangerschaft erhöht. Doch es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Ursachen für einen Eisenmangel.
Eisenmangel: Ursachen
Ein Eisenmangel tritt vor allem dann auf, wenn der Bedarf erhöht ist, dem Körper zu viel Eisen verloren geht oder die Aufnahme nicht richtig funktioniert.
Ein erhöhter Eisenbedarf besteht insbesondere in den folgenden Lebenslagen/Situationen:
- Wachstum
- Menstruation
- Schwangerschaft
- Stillzeit
- starke körperliche Belastung (z. B. bei Sportlern)
- häufige Blutspenden
In der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf besonders stark an, da auch das ungeborene Kind das Spurenelement zur Blutbildung benötigt.
Doch auch verschiedene Erkrankungen können einen Eisenmangel begünstigen. Ein größerer Blutverlust infolge einer Operation oder Verletzung verursacht regelmäßig einen zu niedrigen Eisengehalt, dasselbe gilt für innere Blutungen, die teils lange unentdeckt bleiben.
Auch im Rahmen von Entzündungen oder Krebserkrankungen stellen Ärzt*innen immer wieder einen Eisenmangel fest. Bei Krebs ist nicht immer das Tumorleiden selbst verantwortlich, denn auch eine Chemotherapie verursacht mitunter sehr niedrige Eisenwerte.
Nierenfunktionsstörungen können insofern eine Blutarmut auslösen, als dass dort das Hormon Erythropoetin (Epo) gebildet wird, das die Blutbildung stimuliert.
Bleiben noch Erkrankungen, in denen die Eisenaufnahme aus der Nahrung gestört ist. Zu nennen sind hier:
- Colitis ulcerosa
- Morbus Crohn
- Zöliakie
- Magenschleimhautentzündungen
- Magengeschwür
Eisenmangel: Symptome
Besonders rasch zeigt sich ein Eisenmangel, wenn der Sauerstofftransport im Blut vermindert ist. Dann fühlen sich die Patient*innen müde und erschöpft. Doch eine verminderte Eisenversorgung verursacht vielfältige Symptome:
- Müdigkeit
- Erschöpfung und Abgeschlagenheit
- Blässe
- Konzentrationsstörungen
- häufiges Frieren
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Appetitlosigkeit
- brüchige und spröde Nägel
- Haarausfall
- trockene, rissige Haut
Treten die genannten Symptome auf, sollte ein*e Ärzt*in aufgesucht werden. Mittels Bluttest lässt sich der Eisen- bzw. Hämoglobinwert schnell feststellen und falls nötig entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.
Eisenmangel: Behandlung
Ziel der Behandlung ist die Auffüllung der Eisenspeicher. Welche konkrete Behandlung notwendig ist, hängt von der Schwere des Eisenmangels ab und kann nur von dem*der behandelnden Ärzt*in empfohlen werden. Sind die Werte nur leicht erniedrigt, empfehlen Ärzt*innen eine eisenreiche Ernährung. Gegebenenfalls wird auch zu eisenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln geraten.
In schwereren Fällen gilt es, die Ursache des Eisenmangels zu beseitigen und die Eisenspeicher therapeutisch aufzufüllen. Hierzu stehen spezielle Arzneimittel zur Verfügung, auch werden Konzentrate aus roten Blutkörperchen (Erythrozytenkonzentrate) verabreicht.
Übrigens werden die Begriffe Eisenmangel und Blutarmut (Anämie) häufig synonym verwendet. Es gibt aber einen Unterschied:
- Bei einem Eisenmangel liegt insgesamt zu wenig Eisen im Körper vor.
- Eine Blutarmut liegt vor, wenn der Hämoglobingehalt des Blutes erniedrigt ist.