MINERALSTOFFE
Glukose – Treibstoff für den Körper
Glukose ist ein wichtiger Energielieferant. Warum das so ist, wie Glukose wirkt und was sie mit dem Blutzuckerspiegel zu tun hat, liest du hier.
NAHRUNGSMITTELUNVERTRÄGLICHKEITEN & -INTOLERANZEN
Ein Mangel an Laktase sorgt dafür, dass einige Menschen nach dem Genuss von Milchprodukten unter Bauchkrämpfen und Übelkeit leiden. Unter Umständen kann das sehr belastend sein! Wie du dennoch Milchprodukte zu dir nehmen kannst, welche Nahrungsmittel verträglich und welche besser komplett zu meiden sind, erfährst du hier.
Das Wort Laktose leitet sich vom lateinischen Wort „lac“ für „Milch“ ab und bezeichnet den natürlichen Zucker, der in der Milch enthalten ist. Laktose (also Milchzucker) ist ein Zweifachzucker und wird bei der Verdauung in die Einfachzucker Glukose und Galaktose aufgespalten. Für die Spaltung des Zuckers benötigt der Körper das Enzym Laktase. Laktose fördert die Kalziumaufnahme, stärkt damit den Knochenaufbau und sorgt für eine gesunde Darmflora, indem es die Vermehrung von Fäulnisbakterien im Darm hemmt.
In der Natur wird Milch – bis auf wenige Ausnahmen – nur von Jungtieren konsumiert. Anders beim Menschen. Während der Stillzeit produziert der Körper gesunder Säuglinge Laktase in ausreichender Menge. Wenn ein Kind von der Muttermilch entwöhnt wird, stellt sich das Verdauungssystem auf die Verarbeitung anderer Nahrungsmittel um. Dabei geht die Laktaseproduktion um bis zu 95 % zurück¹. Die verbliebene Menge des Enzyms reicht allerdings dann manchmal nicht mehr aus, den Zweifachzucker Laktose in ausreichender Menge zu spalten. Die daraus resultierende Unverträglichkeit bzw. Unverwertbarkeit der Laktose nennt man Laktoseintoleranz.¹
Eine Laktoseintoleranz äußert sich als eine Störung des Verdauungsprozesses meistens mit Blähungen, Durchfall und/oder Erbrechen. Darüber hinaus können Bauchkrämpfe und allgemeine Übelkeit auftreten. Seltener kommt es auch zu Kopf- und Gliederschmerzen, die von Depressionen, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche begleitet werden können.¹
Ausgelöst wird die Laktoseintoleranz durch einen Mangel an Laktase, durch den im Verlauf der Verdauung die Spaltung der Laktose in Glukose und Galaktose nur noch unzureichend oder gar nicht durchgeführt werden kann. Die Laktose gelangt dann unverändert in den Dickdarm , wo sie von den Darmbakterien nicht verdaut, sondern vergoren wird. Der Gärungsprozess im Körper ist unnatürlich und löst die für eine Laktoseintoleranz beschriebenen Symptome aus. Die Produktion von Laktase kann auch infolge einer Darmerkrankung gestört sein. Man spricht in diesem Fall von einem erworbenen oder sekundären Laktasemangel. Dieser kann zum Beispiel bei chronischen Entzündungen der Dünndarmschleimhaut (auch bekannt als Morbus Crohn) auftreten. Neben anderen Faktoren spielt in beiden Fällen die Menge der verfügbaren Laktase für die Intensität der Beschwerden eine entscheidende Rolle.²
Treten nach dem Genuss von Milch oder milchhaltigen Produkten Beschwerden auf, ist es sehr gut möglich, dass eine Laktoseintoleranz besteht. Gewissheit können – in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin – diese Tests schaffen:
Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine Möglichkeit, die körpereigene Produktion von Laktase zu erhöhen. In den ersten drei bis vier Wochen nach der Diagnose sollte man komplett auf Produkte mit Laktose verzichten, damit der Darm sich erholen kann. Eine „Heilung“ gibt es in diesem Sinne also nicht, jedoch ist es möglich, die fehlende Laktase in Tablettenform, als Pulver oder als Lösung aufzunehmen. Das geschieht direkt mit der Mahlzeit und ermöglicht so beispielsweise einen unbeschwerten Restaurantbesuch. Die so ersetzte Laktase hat die gleiche Wirkung auf den Verdauungstrakt wie körpereigene Laktase. Ansonsten hilft nur, Produkte mit Laktose so gut wie möglich zu meiden.⁴
Die meisten unter Laktoseintoleranz leidenden Menschen können pro Tag durchschnittlich 24 g Laktose (etwa 500 ml Milch) zu sich nehmen. Diesen Wert sollte man bei der Ernährung berücksichtigen. Es kann auch hilfreich sein, milchzuckerhaltige Nahrungsmittel mit anderen Lebensmitteln zu kombinieren. Feste oder fetthaltige Nahrung kann die Verdauung im Magen verlangsamen: Dadurch gelangt weniger Laktose auf einmal in den Darm, der dann weniger empfindlich reagiert.
Heutzutage gibt es in fast jedem Supermarkt laktosearme Milch und Milchprodukte. Diese enthalten bei einer Menge von 500 ml nur etwa 4 g Laktose. Milchersatz-Getränke wie Soja-, Hafer-, Mandel- und Reismilch bieten sich ebenfalls als laktosefreie Alternative an. Auch viele Hartkäsesorten enthalten gar keine oder fast keine Laktose.⁵
Beim Bestehen einer Laktoseintoleranz sollten weniger Lebensmittel mit viel Milchzucker (Milch, Joghurt oder Buttermilch) verzehrt werden. Möglichst vollständig zu meiden sind Milchprodukte mit einem hohen Laktosegehalt, da diese mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Beschwerden führen werden. Ein hoher Laktosewert bedeutet, dass mindestens 5 g Laktose pro 100 g des Produkts enthalten sind.
...sind beispielsweise Kondensmilch, Molkepulver oder Magermilchpulver. Auch Schmelzkäse, Eiscreme und Milchschokolade enthalten viel Laktose. Generell sollten vor allem in Fertigprodukten die Nährstoffangaben genau beachtet werden.⁶
Kann sich eine Laktoseintoleranz auch noch in einem höheren Lebensalter entwickeln?
Ja, alle Faktoren, die den Darm beeinträchtigen (z. B. Pilzinfektionen, andere Intoleranzen), können zu jedem Zeitpunkt im Leben eine Intoleranz auslösen.
Kann man laktosefreie Milchprodukte bedenkenlos verzehren?
In der Regel werden diese gut vertragen, da sie entweder gar keine oder nur eine ganz geringe Restmenge an Laktose (<0,1 g auf 100 g) enthalten. Allerdings sollte direkt nach der Diagnose einer Laktoseintoleranz zunächst einmal auch auf diese Produkte verzichtet werden, damit der Darm komplett entlastet wird.
Welche Produkte kann man zur Deckung des Kalziumbedarfs zu sich nehmen?
Sehr gute Kalziumlieferanten sind Grünkohl, Brokkoli und alle Kohlarten. Auch weiße Bohnen, Süßkartoffeln und Tofu enthalten Kalzium.
Kann eine Laktoseintoleranz sich auch wieder zurückbilden?
Eine vererbte Laktoseintoleranz kann sich nicht wieder zurückbilden. Eine Intoleranz infolge einer Infektion kann wieder verschwinden, wenn die Infektion ausgeheilt ist und es dem Darm gelingt, sich komplett zu regenerieren.⁷
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Literaturangaben