Frauengesundheit
Keine Angst vor der Menopause
Jede Frau muss sich dieser Herausforderung einmal im Leben stellen. Um die Menopause problemloser zu gestalten, haben wir einige Tipps für dich.
Wechseljahre
Was sind Wechseljahre und was passiert in dieser Zeit mit dem Körper? Welche Beschwerden sind typisch? Und treten die Wechseljahre immer im selben Alter auf? Wenn du dir diese Fragen stellst, wird dich dieser Artikel interessieren. Er beschreibt die wichtigsten Fakten über die Zeit, die in der Fachsprache als Klimakterium bezeichnet wird.
Als Wechseljahre (Klimakterium) wird die Zeit beschrieben, in der die fruchtbare Phase im Leben einer Frau endet und der Hormonhaushalt sich tiefgreifend verändert. Frauen erleben die Wechseljahre sehr unterschiedlich. Manche merken nur sehr wenig, andere berichten über starke Beschwerden. Die Symptome, die im Zusammenhang mit den Wechseljahren auftreten, werden als Wechseljahresbeschwerden bezeichnet.
In den Wechseljahren kommt es zu den letzten Monatsblutungen im Leben einer Frau. Wann die Wechseljahre auftreten, ist von Frau zu Frau verschieden. Mediziner*innen unterteilen die Wechseljahre in diese Stadien²:
In den meisten Fällen zeigen sich erste Anzeichen bereits in den frühen Vierzigern, wobei das Vollbild in der Regel mit Ende vierzig zu beobachten ist. Die letzte Monatsblutung fällt meistens in die Jahre zwischen 50 und 52. Allerdings unterscheidet sich der Verlauf je nach Frau¹.
Zudem gibt es Erkenntnisse darüber, dass verschiedene Faktoren Einfluss auf den Beginn der Wechseljahre nehmen. Als recht gesichert gilt zum Beispiel, dass Rauchen die letzte Monatsblutung und damit auch die Wechseljahre insgesamt verfrüht¹.
Tritt die letzte Regelblutung vor dem 40. Lebensjahr auf, sprechen Mediziner*innen von einer „vorzeitigen Menopause”.
Die Wechseljahre sind geprägt von tiefgreifenden hormonellen Umstellungen im Körper einer Frau. Die Zeit, in der eine Schwangerschaft möglich ist, endet mit den Wechseljahren. Allerdings ist der Übergang fließend. So ist gerade in der Prämenopause eine Schwangerschaft oft noch möglich.
Während der fruchtbaren Zeit produzieren die Eierstöcke fortlaufend die weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen. Diese Hormone schaffen erst die biologischen Voraussetzungen für eine mögliche Schwangerschaft. Und dies sind die Aufgaben der Hormone:
In den Wechseljahren fahren die Eierstöcke die Hormonproduktion nach und nach herunter. Eisprung und Menstruation finden immer seltener statt und bleiben schließlich komplett aus. Auch Frauen produzieren, wenn auch in geringerem Umfang, das männliche Geschlechtshormon Testosteron. Diese Produktion bleibt auch über die Wechseljahre hinaus noch lange relativ konstant. In den Wechseljahren verschiebt sich also der Hormonhaushalt der Frau insgesamt mehr zugunsten des Testosterons³.
Die Unterscheidung zwischen „normalen” Anzeichen von Wechseljahren und Wechseljahresbeschwerden ist natürlich sehr subjektiv. Was eine Frau stört, toleriert eine andere möglicherweise problemlos. Auch treten die typischen Begleiterscheinungen in unterschiedlich starker Ausprägung auf. Am Beispiel Hitzewallungen bedeutet das:
Es ist also nicht immer ganz einfach, zwischen normalen Begleiterscheinungen und Beschwerden zu unterscheiden. Typische Anzeichen sind beispielsweise:
Studien haben herausgefunden, dass die Wechseljahre als umso weniger belastend empfunden werden, je stabiler das seelische Gleichgewicht ist⁴.
Die vorab genannten Anzeichen können in ihrer Intensität so stark ausfallen, dass sie von der Frau als Beschwerden wahrgenommen werden. Als Faustformel gilt die Drittel-Regel⁵:
Typische Symptome in den Wechseljahren sind:
Mögliche Folgeerscheinungen der Wechseljahre sind ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und Herz-Kreislauferkrankungen.
Die gemeinsame Ursache aller Wechseljahresbeschwerden ist der sich verändernde Hormonhaushalt. Denn die Hormone steuern nicht nur die Fruchtbarkeit, sondern auch unzählige weitere Körperfunktionen, darunter den Energiestoffwechsel, die Temperaturregulation und sogar die Psyche.
Wird das empfindliche Gleichgewicht gestört, wenn auch wie in den Wechseljahren auf natürliche Weise, hat dies vielfältige Auswirkungen auf den Organismus und das Wohlbefinden. Die Lust auf Geschlechtsverkehr beispielsweise lässt nach, gleichzeitig laufen die Schweißdrüsen auf Hochtouren und die Nerven sind angespannt. Alles Folgen der hormonellen Umstellungen.
Sollten besonders viele und starke Wechseljahresbeschwerden auftreten, ist der Besuch bei einem*einer Frauenärzt*in auf jeden Fall sinnvoll. Das gilt vor allem dann, wenn die Symptome zu deutlichen Einschränkungen im Alltag führen. Da die Wechseljahre keine Krankheit, sondern ein völlig normaler Zustand sind, entscheidet der individuelle Leidensdruck über die Notwendigkeit eines Ärzt*innenbesuchs.
Am Beginn der Diagnostik steht eine ausführliche Patient*innenbefragung. Von Interesse ist zunächst, ob die Beschwerden tatsächlich in einen Zusammenhang mit den Wechseljahren gebracht werden können. Zuerst schließt der*die Ärzt*in andere Ursachen bzw. Grunderkrankungen aus. Dafür sind neben gezielten Fragen verschiedene körperliche Untersuchungen nötig, darunter gegebenenfalls Ultraschall, EKG oder Bluttests. Je nach konkreter Symptomatik folgen weiterführende Untersuchungen.
Die genaue Therapie richtet sich nach den Beschwerden. Dabei handelt es sich immer um eine Behandlung der Symptome, nicht ihrer Ursache. Denn Auslöser sind die Wechseljahre und damit eben keine Krankheit, die man mit der passenden Therapie heilen könnte. Aufgrund der Vielzahl möglicher Wechseljahresbeschwerden unterscheiden sich die Behandlungsmöglichkeiten deutlich voneinander.
Welche Behandlung am Ende die beste Option darstellt, entscheidet sich nach der Diagnostik. Bei starken Beschwerden kommt eine sogenannte Hormonersatztherapie infrage. Dabei werden der Frau künstliche Hormone (Östrogen und Progesteron) zugeführt, um den Mangel auszugleichen und Symptome zu lindern. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen sollte dies aber engmaschig von der*dem Ärzt*in überwacht werden⁶.
Eine kalorienbewusste und vitaminreiche Ernährung kann sich positiv auf die körperlichen und psychischen Beschwerden auswirken. Zudem sinkt das Risiko einer Gewichtszunahme. Immerhin benötigt eine Frau von 50 Jahren etwa 500 kcal am Tag weniger als eine 25-Jährige⁷.
Bestimmte Mineralstoffe können die Knochen stärken und Ballaststoffe wirken sich günstig auf die Verdauung aus⁷. Etwas genauer auf die Ernährung zu achten, ist daher auch während der Wechseljahre eine gute Idee.
Hausmittel können bei Wechseljahresbeschwerden durchaus auf natürliche und sanfte Art unterstützen. Wenngleich ihre Wirkung oft wissenschaftliche nicht eindeutig belegt ist, kann sich ein Versuch lohnen. Vor allem gegen die Hitzewallungen und Schweißausbrüche haben sich eine Reihe von Hausmitteln bewährt:
Auch wenn Wechseljahresbeschwerden mitunter belastend sind: Mit einer Reihe an Alltagstipps lassen sie sich oft nachhaltig lindern. Das beginnt schon damit, sich in Zeiten starker Symptome so viel Ruhe wie möglich zu gönnen. Hilfreich sind zudem diese Tipps:
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Literaturangaben