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Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

Diese Termine stehen für dich und dein Baby an

Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft wird von deiner betreuenden Hebamme oder deiner*m Gynäkolog*in die Entwicklung des Kindes und auch dein Befinden überprüft und im Mutterpass dokumentiert. Welche Vorsorgeuntersuchungen es in welchem Zeitraum gibt und was während dieser bei dir und deinem Baby kontrolliert wird, hat Hebamme Evi für dich im Folgenden zusammengefasst.

Kurz und knapp: Das erwartet euch bei der Schwangerschaftsvorsorge

  • Deine Schwangerschaftsvorsorge findet anfangs alle vier Wochen statt.
  • Ab der 30. SSW gehst du alle zwei Wochen zur Kontrolle.
  • Bei einem physiologischen Verlauf kannst du die Vorsorge ärztlich oder durch deine Hebamme durchführen lassen. 
  • Ergänzend zu der Schwangerschaftsvorsorge sind insgesamt drei Ultraschalltermine vorgesehen.
  • Du hast als Schwangere ein Recht auf die Vorsorgen und alle in den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehenen Untersuchungen.

Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

In regelmäßigen Abständen wird durch Vorsorgeuntersuchungen der Verlauf deiner Schwangerschaft überwacht und begleitet. Bei einem physiologischen Verlauf kannst du selbst entscheiden, ob du die Vorsorgeuntersuchung ärztlich oder durch deine Hebamme durchführen lässt. Dabei geht es sowohl um dein Befinden als auch um die kindliche Entwicklung. Durch die regelmäßigen Termine können Veränderungen und mögliche Probleme frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

Ergänzend zu den Terminen für deine Vorsorge sind in der Schwangerschaft drei Ultraschalltermine vorgesehen. Alle Befunde werden dabei stets in deinem Mutterpass dokumentiert. Die Vorsorgen können durch individuell gewählte Untersuchungen (IGeL) ergänzt werden.

Evis Hebammen-Tipp: Dein Mutterpass
Dein Mutterpass wird zu Beginn der Schwangerschaft in der Arztpraxis oder von deiner Hebamme ausgestellt. In diesem Dokument werden alle die Schwangerschaft betreffenden Informationen eingetragen. Deshalb solltest du ihn stets bei dir tragen. 

Wie oft finden die Schwangerschaftsvorsorgen statt?

Zu Beginn der Schwangerschaft solltest du alle vier Wochen eine Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen. Ab der 30. Schwangerschaftswoche ist ein Abstand von zwei Wochen vorgesehen. Falls du den errechneten Geburtstermin überschreitest, werden die Kontrollen nochmal engmaschiger.

Der erste Ultraschall liegt dabei im ersten Trimester zwischen der 9. bis 12. Schwangerschaftswoche. Im zweiten Trimester wird der Termin im Bereich 19. bis 22. Schwangerschaftswoche stattfinden und dann hast du noch einen dritten Termin zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche.

Evis Hebammen-Tipp: Vorsorgeuntersuchungen während der Arbeitszeit
Sowohl für die ärztlichen Untersuchungen während der Schwangerschaft als auch für die Vorsorgeuntersuchungen mit deiner Hebamme muss dein*e Arbeitgeber*in dich freistellen. Diese Zeit muss von dir nicht nachgearbeitet werden.

Das wird bei den Vorsorgeuntersuchungen bei dir und deinem Baby überprüft

Bei der Vorsorgeuntersuchung werden bestimmte Werte bei dir und deinem Baby kontrolliert und im Mutterpass im sogenannten „Gravidogramm“ eingetragen. Dies ist quasi das Herzstück deines Mutterpasses, denn über die aufgezeichneten Werte kann man die Entwicklung gut verfolgen und Veränderungen oder Auffälligkeiten frühzeitig erkennen und entsprechend eingreifen. Durch die transparente Dokumentation ist ein Wechsel zwischen ärztlichen Untersuchungen und Terminen bei deiner Hebamme gut möglich.

Während einige Blutuntersuchungen nur einmalig oder unregelmäßig stattfinden, werden die folgenden Punkte bei jeder Schwangerschaftsvorsorge bei dir und deinem Kind überprüft und in deinem Mutterpass dokumentiert:

  • die aktuelle Schwangerschaftswoche: Mit Hilfe des errechneten Geburtstermins kann man sagen, in welcher Schwangerschaftswoche du dich gerade befindest.
  • der momentane Höhenstand der Gebärmutter sowie der Symphysen-Fundus-Abstand: Der Höhenstand der Gebärmutter wird getastet und gibt Auskunft über deine aktuelle Schwangerschaftswoche und das Wachstum deines Kindes. Die „Symphyse“ ist deine Schambeinfuge, also die vordere Verbindung deines Beckenrings. Als „Fundus“ wird der höchste Stand der Gebärmutter bezeichnet. Der Symphysen-Fundus-Abstand wird mit einem Maßband gemessen.
  • die Lage des Kindes: Hier wird eingetragen, wie dein Kind im Bauch liegt. Am häufigsten ist dies die Schädellage (SL), manchmal liegen Kinder jedoch auch in Beckenendlage (BEL) oder Querlage (QL).
  • die fetalen Herztöne: Die Herztonfrequenz deines Kindes wird entweder durch den Ultraschall oder das CTG ermittelt.
  • Kindsbewegungen: Hier wird man dich ab der entsprechenden Schwangerschaftswoche fragen, ob du die Bewegungen deines Kindes regelmäßig spürst.
  • Ödeme: Gerade in den Sommermonaten lagern viele Frauen Wasser im Gewebe ein. Diese Wassereinlagerungen werden im Feld „Ödeme“ dokumentiert.
  • Varikosis: Hierbei geht es um Krampfadern bei der Frau, die bereits vorhanden sein können oder sich während der Schwangerschaft entwickeln.
  • dein Gewicht: Gerne kannst du dein Gewicht selbst in den Mutterpass eintragen.
  • dein Blutdruck: Veränderte Blutdruckwerte können als Symptom von verschiedenen Erkrankungen auftreten und sollten stets überprüft werden. Kreislaufprobleme können bei einem zu niedrigen Blutdruck auftreten und ein zu hoher Blutdruck kann ein Symptom einer Schwangerschaftsvergiftung sein. Ein normaler Blutdruck liegt etwa bei 120/80 mm/Hg.
  • Hb-Wert: Der Hb-Wert steht für „Hämoglobin“, also der Teil der roten Blutkörperchen, welcher Sauerstoff in die Zellen transportiert. Im Laufe der Schwangerschaft kann dieser Wert physiologisch etwas sinken. Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen können Anzeichen von einem Eisenmangel sein.
  • Urinkontrolle: Bei jeder Vorsorge wird dein Urin auf Eiweiß, Zucker, Nitrit und Blut überprüft.
  • vaginale Untersuchung: Zumeist wird nur der vaginale pH-Wert ermittelt, denn eine vaginale Untersuchung zur Überprüfung des Muttermundes ist erst kurz vor dem errechneten Geburtstermin sinnvoll.
  • sonstige Therapien / Maßnahmen: Hier besteht im Mutterpass Platz, um bei Bedarf weitere Informationen oder Maßnahmen festzuhalten.

Diese Ultraschalluntersuchungen gibt es in der Schwangerschaft

Bei einem physiologischen Verlauf sind in deiner Schwangerschaft insgesamt drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen. Dabei wird die Entwicklung und Versorgung des Kindes beobachtet, die Lage des Mutterkuchens und die Menge des Fruchtwassers bestimmt. Auch die Größe des Kindes wird festgehalten. Sollten sich bei dem Ultraschall Auffälligkeiten zeigen, können weitere Untersuchungen sinnvoll sein.

1. Ultraschall - 9. bis 12. Schwangerschaftswoche

Der erste Ultraschall am Ende des 1. Trimesters wird von den meisten Frauen sehnlich erwartet. Hier zeigt sich, wo sich die befruchtete Eizelle eingenistet hat und ob du ein oder sogar mehrere Kinder erwartest. Die Körperlänge des ungeborenen Kindes kann hier bereits gemessen werden und auch der fetale Herzschlag ist darstellbar.

2. Ultraschall - 19. bis 22. Schwangerschaftswoche

Für diese Untersuchung kannst du als Schwangere entweder die „Basis-Ultraschalluntersuchung“ wählen, oder die erweiterte Version. Bei der Basisversion werden die Größe von Kopf, Bauch und die Länge des Oberschenkelknochens gemessen. Auch die Lage des Mutterkuchens und die kindliche Versorgung werden überprüft.

Bei der erweiterten Untersuchung zum Organscreening wird ergänzend die Entwicklung von Kopf und Gehirn beobachtet. Systematisch werden einzelne Organe auf Entwicklung und eventuelle Fehlbildungen überprüft. Auch die Größenverhältnisses - zum Beispiel von Herz zu Brustkorb - werden angeschaut. Der erweitertere Ultraschall erfordert eine besondere Schulung und wird nicht von allen Frauenärzt*innen angeboten. Manchmal ist auch die Darstellung in 3D oder 4D möglich.

3. Ultraschall - 29. bis 32. Schwangerschaftswoche

Erneut wird hier die Größe und Lage deines Babys, sowie die allgemeine kindliche Entwicklung entsprechend der Schwangerschaftswoche beurteilt. Der fetale Herzschlag ist ebenso wichtig wie die Menge des Fruchtwassers und der Zustand der Plazenta.

Diese zusätzlichen Untersuchungen können sinnvoll sein

Neben den regulären Vorsorgeuntersuchungen hast du auch in der Schwangerschaft die Option, individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) zu nutzen. Die Kosten werden bei einer medizinischen Indikation teilweise von den Krankenkassen übernommen, müssen aber in der Regel selbst bezahlt werden. Neben den regulären Vorsorgeuntersuchungen hast du auch in der Schwangerschaft die Option, individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) zu nutzen. Die Kosten werden bei einer medizinischen Indikation teilweise von den Krankenkassen übernommen, müssen aber in der Regel selbst bezahlt werden.

Ersttrimester-Screening (ETS) 

Das Ersttrimester-Screening ist nicht in den Mutterschaftsrichtlinien verankert und somit eine freiwillige Untersuchung zur Risikoeinschätzung. Ohne medizinische Indikation werden die Kosten in der Regel nicht von deiner Krankenasse übernommen. Die Untersuchung ist dabei eine Kombination aus einer Ultraschalluntersuchung und einer mütterlichen Blutuntersuchung und wird in der Regel zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Das Screening gibt dir lediglich eine Wahrscheinlichkeit für Chromosomenveränderungen wie Trisomie 21 oder kindliche Fehlbildungen an. Ein absolutes Ergebnis kann nur anhand einer Fruchtwasserpunktion (Amniozentese) erreicht werden, welche mit Risiken einhergeht und in der Regel nur in Ausnahmefällen und später in der Schwangerschaft durchgeführt wird. 

Nicht invasiver Pränatal Test (NIPT / Harmony® Test) 

Der sogenannte Harmony® Prenatal Test kann ab der 10. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Zu diesem Zeitpunkt ist der Anteil fetaler DNA im mütterlichen Blut so groß, dass anhand einer Blutuntersuchung eine Aussage über chromosomale Veränderungen beim Kind wie Trisomie 13, 18 und 21 getroffen werden kann. Die Kosten für den Test werden seit dem 01.07.2022 von den gesetzlichen Krankenassen bei begründeten Fällen übernommen. 

Oraler Glukosetoleranztest (OGTT) 

Um eine mögliche Störung deines Zuckerstoffwechsels auszuschließen, kannst du zwischen der 24. - 28. Schwangerschaftswoche den oralen Glukosetoleranztest (OGTT) nutzen. Auch ohne familiäre Disposition wird diese Untersuchung allen Schwangeren empfohlen und die Kosten dafür werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wer übernimmt die Kosten?

Die Kosten für deine Schwangerschaftsvorsorgen und alle weiteren in den Mutterschaftsrichtlinien aufgeführten Untersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Neben der Bestimmung deiner Blutgruppe werden die Blutuntersuchung sowie auch der orale Glukosetoleranztest zum Ausschluss von Schwangerschaftsdiabetes bezahlt. Laut Mutterschaftsrichtlinien sind drei Ultraschalltermine vorgesehen und somit für dich kostenfrei. Untersuchungen der Pränataldiagnostik oder ergänzende Ultraschalltermine auf Wunsch müssen dagegen normalerweise privat gezahlt werden

Die privaten Krankenkassen orientieren sich in der Regel an diesen Vorgaben. Dennoch ist es bei einer privaten Krankenversicherung immer sinnvoll, sich über die Kostenübernahmen während deiner Schwangerschaft individuell zu informieren.

Evis Hebammen-Tipp: Ergänzenden Blutuntersuchungen je nach Berufsgruppe
Je nach ausgeübtem Beruf sind für dich erweiternde Blutuntersuchungen wichtig und können gegebenenfalls auch über ein Beschäftigungsverbot entscheiden. Sprich daher gleich zu Beginn der Schwangerschaft bei der Vorsorgeuntersuchung über deine berufliche Tätigkeit.

Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

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Hebamme Evi Bodman

Über die Autorin

Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.

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