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Yoga – warum sich der Einstieg lohnt
Entspannung trifft Fitness: Yoga trainiert deinen Körper und Geist – und ist auch für Anfänger*innen geeignet. Warum es sich lohnt anzufangen, liest du hier.
Selbstliebe & Persönlichkeit
Selbstliebe hat nichts mit Egoismus zu tun. Im Gegenteil: Sich selbst zu lieben ist eine wichtige Voraussetzung dafür, auch liebevolle Beziehungen zu anderen eingehen zu können. Erfahre hier, was Selbstliebe (nicht) ist, warum manche Menschen mehr und andere weniger davon haben und wie du Selbstliebe lernen kannst.
Selbstliebe ist die Liebe zu sich selbst. Was simpel und selbstverständlich klingt, wirft bei genauer Betrachtung fast schon philosophische Fragen auf: Was ist Liebe? Und was ist das Selbst?
Vereinfacht lässt sich Selbstliebe als positiven Bezug zu sich selbst verstehen¹,²:
Selbstliebe und Selbstmitgefühl: Mitgefühl und Liebe sind fast identisch. Beide Qualitäten lassen dich die Verbundenheit mit anderen Menschen spüren. Durch eine mitfühlende und liebende Haltung dir selbst gegenüber kannst du also (wieder) mit deinem Selbst in Berührung kommen und dich mit deinem Wesenskern verbinden. Selbstmitgefühl ist somit eine besondere Art der Selbstliebe.²,³
Selbstliebe ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass ein Mensch seine individuelle Persönlichkeit – mit allen Stärken und Schwächen, allen Bedürfnissen und Begrenzungen – zum Ausdruck bringen kann. Selbstliebe schenkt dir also die Freiheit, der Mensch zu sein, der du bist. Gleichzeitig ist die Entdeckung der Liebe zu dir selbst auch untrennbar mit der Entdeckung der Liebe zu jedem anderen Menschen verknüpft: Eine liebende Einstellung dir selbst gegenüber befähigt dich, auch andere Menschen wahrhaftig lieben zu können.¹,²
Und noch mehr: Wer sich selbst liebt, ist auch für die Gesellschaft insgesamt eine Bereicherung. Denn die Liebe zu einem Menschen bedeutet die Liebe zur Menschheit an sich.¹,²,³
Selbstliebe und Nächstenliebe sind also kein Widerspruch, sondern bedingen einander sogar. Auch in Bezug auf andere Begrifflichkeiten wird Selbstliebe oft missverstanden oder verwechselt. Nicht zu verwechseln ist die Selbstliebe also mit folgenden Wesenszügen:¹,²,³
Die natürlichste Sache der Welt: Eigentlich ist es jedem Kind mit in die Wiege gelegt worden, mitfühlend und liebevoll mit sich selbst umzugehen. Ein Baby schreit, um für die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu sorgen. Während des Heranwachsens kann diese Fähigkeit verloren gehen. Somit geht es weniger um das tatsächliche Erlernen von Selbstliebe, als vielmehr darum, die Hindernisse in sich selbst aufzuspüren, hinter denen die Selbstliebe verbarrikadiert wurde.²,³
Auch wenn in den Neurowissenschaften und der Psychologie gerade erst das Forschungsfeld der Selbstliebe betreten wurde: Es gilt als gesichert, dass es möglich ist, Selbstliebe zu lernen. Die Liebe zu sich selbst ist eine Fähigkeit, deren Qualitäten jede*r erlernen und in den persönlichen Alltag einbringen kann.²
Die Entscheidung, dich selbst lieben zu lernen, steht ganz am Anfang deiner Entdeckungsreise. Denn Selbstliebe zu lernen ist ein Weg – und um ans Ziel zu kommen, brauchst du einige Eigenschaften²,⁴:
Wer beginnt, sich selbst zu lieben, wird auch an Grenzen stoßen – sowohl im sozialen Umfeld als auch im Inneren. Andere Menschen mögen irritiert sein, wenn du dir zuliebe nun öfter Nein sagst oder standhaft bei deiner Meinung bleibst und sie dies nicht von dir gewohnt sind. Ähnlich mag es auch dir selbst ergehen. Es kann sein, dass du dich in mancherlei Hinsicht selbst nicht wiedererkennst, wenn du dich mit einem liebenden Blick betrachtest.²,⁴
Übung 1: Werde dein*e beste*r Freund*in
Überlege einmal, wie du deine*n beste*n Freund*in behandelst. Wahrscheinlich wirst du ihm oder ihr Freundlichkeit und Wohlwollen, Trost und Verständnis entgegenbringen. Warum solltest du dir selbst das vorenthalten, was du anderen geliebten Menschen bereitwillig schenkst?
Versuche, regelmäßig einen solchen gedanklichen Rollenwechsel vorzunehmen und dich zu fragen, wie du dich verhalten würdest, wenn du dein*e beste*r Freund*in wärst.
Übung 2: Achte auf deine Worte
Beobachte einmal, wie du im Alltag mit dir selbst sprichst: Ist dein innerer Dialog voller Lob und Wertschätzung für dich oder geprägt von Kritik oder Abwertung deiner selbst? Verwendest du meistens negative Kategorien und absolute Aussagen, oder existiert auch die Option, dass du in Ordnung bist und dich verändern kannst?
Nimm dir vor, einen Tag lang – oder zunächst mal nur eine Stunde – auf deine inneren Worte zu achten und anders über dich zu denken. Erfahre, welche neuen Möglichkeiten sich dadurch auftun können.
Übung 3: Führe ein Selbstliebe-Tagebuch
Vielleicht kennst du das: Ein kleiner Fehler springt dir sofort ins Auge, während du das, was dir gut gelungen ist, für selbstverständlich erachtest. Doch das ist ein verzerrter Blick auf dich selbst, bei dem das Gute viel zu kurz kommt. Mache dich daher auf die Suche danach!
Lege dir ein kleines Notizheftchen, dein neues Selbstliebe-Tagebuch, an, in das du täglich mindestens einen Eintrag machst: entweder eine Eigenschaft, die du an dir magst, oder ein Ereignis, das dich heute erfreut hat. In Zeiten, in denen du mit dir selbst auf Kriegsfuß stehst, kannst du dich an das Gute an und in dir erinnern.
Übung 4: Suche nach dem Guten
Schau dich einmal um: Fast alles im Leben hat zwei Seiten. Und meistens lässt sich auch im vermeintlich Schlechten etwas Gutes finden – wenn man danach sucht! Licht und Schatten gehören zusammen, und beides hat seine Vor- und Nachteile.
Auch du als Mensch hast viele lichtvolle Eigenschaften und wahrscheinlich auch einige Schattenseiten – das macht dich zu der Person, die du bist. Die Auseinandersetzung mit dem Paradox, dass etwas niemals nur gut oder schlecht ist, kann dir dabei helfen, auch dich selbst mit Liebe annehmen zu können. Also mach dich auf die Suche nach dem Guten an und in dir – es ist immer da!
Übung 5: Probiere es mal mit einer Prise Humor
Wenn du mit dem falschen Fuß aufgestanden bist, dich selbst im Spiegel nicht anschauen magst und du schon vor dem ersten Meeting einen Kaffeefleck auf deiner Hose entdeckst – dann ist Humor meistens die einzige Option, um nicht völlig zu verzweifeln. Und mal ehrlich: Was ist schon wirklich wichtig? Meistens relativieren sich die Dinge zumindest ein bisschen, wenn man einmal nüchtern darüber nachdenkt. Probiere es aus!
Selbstliebe basiert auf der erlernbaren Fähigkeit und der grundlegenden Bereitschaft, sich selbst zu lieben. Wer als Kind die bedingungslose Liebe und Zuneigung anderer Menschen erfahren hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gesunde Selbstliebe entwickeln können – ohne sich dafür sonderlich anstrengen zu müssen. Einfach, weil es sich ganz natürlich anfühlt, gut zu sich selbst zu sein.¹,⁵,⁶,⁷
Trugschluss: In der Kindererziehung bedeutet dies allerdings nicht, Kindern alles zu erlauben oder alles gutzuheißen, was sie tun. Grenzen sind genauso wichtig – doch eine liebevolle Grundhaltung, die die berechtigten Wünsche und Absichten des Kindes achtet, kann den Unterschied machen.¹,⁵,⁶,⁷
Selbstliebe bedeutet nicht, dass du dich selbst und alles, was du tust, toll findest. Eine realistische Selbsteinschätzung steht sogar im Mittelpunkt wahrer Selbstliebe. Aber dabei geht es nicht um eine Bewertung deiner Person, sondern um das Bewusstsein darüber, wer du bist – mit allen Facetten deiner Persönlichkeit.¹,²,³,⁴
Wenn du dich auf diese Art selbst zu lieben beginnst, wirst du
Einige Kindheitserfahrungen können es deutlich erschweren, dass Menschen eine gesunde Liebe zu sich selbst entwickeln. Meistens sind es Begebenheiten, durch die sich ein Kind falsch und nicht liebenswert fühlte¹,⁵,⁶,⁷:
Mangelnde Selbstliebe zeigt sich meist nicht direkt – entweder weil wir diesen Zustand für normal halten oder weil wir uns erst gar nicht mit diesem Thema beschäftigen. Folgende Fragen können dir dabei helfen herauszufinden, ob es dir an Selbstliebe mangelt²,³,⁸:
Dass wir hin und wieder an uns selbst zweifeln und unser Handeln hinterfragen, ist ganz normal und kann der Ausgangspunkt für eine konstruktive Selbstreflexion sein. Wenn du aber viele der Fragen mit Ja beantworten kannst und dir bewusst wird, dass diese negativen Verhaltensweisen und selbstabwertenden Gedanken zu deinem Alltag gehören, dann solltest du nicht so streng mit dir sein und damit beginnen, dir stattdessen mehr Liebe und Mitgefühl zu schenken. Sich auf den Weg der Selbstliebe zu begeben, mag nicht immer leicht sein – aber lohnenswert!²,³,⁴
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Literaturangaben