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Dein Immunsystem – so stärkst du es!
Im Herbst haben Erkältungsviren Hochsaison. Ein starkes Immunsystem kann vor Infektionen und Erkältungsbeschwerden schützen.
DARM & VERDAUUNG
Viele von uns kennen es: Dieses unangenehm brennende Gefühl hinterm Brustbein, wenn wir mal zu üppig gegessen oder ein Gläschen zu viel getrunken haben. Welche Ursachen Sodbrennen haben kann und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier.
Sodbrennen ist ein unangenehm brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, das bis in den oberen Teil des Halses reichen kann. Es wird durch Magensäure verursacht, die zum Beispiel nach dem Genuss eines üppigen Essens in die Speiseröhre aufsteigt und dort die empfindlichen Schleimhäute reizt. Vor allem nachts kann Sodbrennen den Betroffenen schwer zu schaffen zu machen: Im Liegen kann die Säure einfacher ihren Weg nach oben nehmen und wird damit noch intensiver wahrgenommen. Manche Menschen mit Sodbrennen leiden nicht unbedingt an dem charakteristischen Brennen, sondern verspüren stattdessen Heiserkeit, müssen sich ständig räuspern oder auch husten. Aufstoßen, Völlegefühl und Magendruck sind Symptome, die oft gemeinsam mit dem Sodbrennen auftreten. Auch Probleme beim Schlucken oder ein schlechter Geschmack im Mund sind typisch für die Erkrankung.
Tritt das Sodbrennen nur hin und wieder auf, ist das zwar unangenehm, in der Regel aber harmlos. Häufiges oder sehr starkes Sodbrennen kann allerdings eine Reflux-Krankheit als Ursache haben. Sie liegt vor, wenn der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr richtig funktioniert – Magensäure also mehr oder weniger ungehindert in die Speiseröhre aufsteigen kann. Die Magensäure steigt umso leichter auf, wenn sich im Bauchraum der Druck erhöht. Das passiert zum Beispiel nach einem üppigen und schweren Essen, bei Übergewicht, durch einengende Kleidung oder auch in der Schwangerschaft. Auch Stress und das Rauchen sowie einige Medikamente können eine Reflux-Krankheit begünstigen.
Sodbrennen ist eher selten ein Symptom einer Grunderkrankung. Verschiedene Faktoren können das unangenehme Brennen auslösen.
Wie und was wir essen, spielt im Zusammenhang mit Sodbrennen eine entscheidende Rolle. Wichtig ist für Betroffene zuerst einmal, dass nicht zu üppig gegessen wird: Sie sollten lieber vier oder fünf kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen als zwei oder drei große. Ebenfalls empfehlenswert: Besser nicht später als vier Stunden vor dem Zubettgehen zu Abend essen. Die Nahrung hat vor dem Hinlegen dann den Magen zum größten Teil schon wieder verlassen.
Generell tun Menschen, die häufig an Sodbrennen leiden, gut daran, sehr scharfe, fette oder auch säurehaltige Lebensmittel zu meiden. Dazu gehören auch Süßigkeiten, Kaffee und alkoholische Getränke. Auch die Temperatur der Speisen kann sich negativ auswirken: Sehr heißes Essen oder eiskalte Getränke können das Sodbrennen verstärken. Wohltuend können bei Sodbrennen zum Beispiel Kräutertees und ungesüßter Joghurt sein. Generell empfiehlt sich eine basische Ernährung, die für eine ausgeglichene Säure-Basen-Balance im Körper sorgt und daher auf säurebildende Nahrungsmittel weitgehend verzichtet. Basische Lebensmittel sind beispielsweise:
Übergewicht kann das Risiko für Sodbrennen erhöhen. Das liegt insbesondere daran, dass mehr Gewicht auf den Magen drückt, wodurch wiederum mehr Druck auf den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre ausgeübt wird. Je ausgeprägter das Übergewicht, desto größer ist auch die Gefahr, Sodbrennen oder eine Reflux-Krankheit zu entwickeln. Nur in wenigen Fällen allerdings sind die überflüssigen Pfunde die alleinige Ursache für das unangenehme Brennen.
Eine Gewichtsabnahme kann den Druck auf Magen und Schließmuskel verringern und sich damit positiv auf das Sodbrennen auswirken. Sport, der mit einer Ernährungsumstellung kombiniert wird, eröffnet dabei die größten Chancen auf Erfolg.
Verschiedene Medikamente können dafür sorgen, dass Sodbrennen entsteht oder sich verschlimmert. Arzneimittel, die zum Beispiel den Spannungszustand der Muskeln herabsetzen, bewirken häufig auch, dass der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen erschlafft. Auch diese Medikamente haben oft Sodbrennen als Nebenwirkung:
Sollte ein Medikament Sodbrennen auslösen, kann sehr häufig auf ein Alternativpräparat zurückgegriffen werden.
Stress kann sich bei vielen Menschen im Magen bemerkbar machen. So manche*r leidet in belastenden Situationen unter Durchfall, Verstopfung, Übelkeit oder eben auch Sodbrennen. Eine erhöhte Produktion von Magensäure ist eine häufige Stressreaktion: Wird dann sauer aufgestoßen, steigt die Säure in die Speiseröhre und reizt dort die empfindliche Schleimhaut. Zudem produziert der Körper bei Stress Hormone, die die Verdauung verlangsamen. Nahrung bleibt dadurch länger im Magen, die Magenbewegung wird gebremst und die Magensäure kann einfacher aufsteigen.
Weniger Stress hat damit häufig auch weniger Sodbrennen zur Folge. Methoden zur Stressreduktion wie Meditation, autogenes Training und ausreichend Schlaf können langfristig dazu beitragen, stressverursachtes Sodbrennen zu mindern.
Es gibt verschiedene Hausmittel, die bei Sodbrennen Wirkung zeigen können.
Tritt Sodbrennen nur gelegentlich auf, ist es in der Regel harmlos. Zeigt sich das Brennen jedoch häufiger als zweimal im Monat oder sogar wöchentlich, sollten Betroffene zu einem*einer Ärzt*in gehen. Um abzuklären, ob die gereizte Speiseröhrenschleimhaut entzündet ist, schlagen Ärzt*innen oft eine Magenspiegelung vor.
Können dabei keine Auffälligkeiten an den Schleimhäuten nachgewiesen werden, verordnen sie häufig Säurehemmer, die die Produktion von Magensäure drosseln, oder – zur Akutbehandlung von Sodbrennen – säurebindende Präparate.
Ein bewusster Lebensstil kann dazu beitragen, das Auftreten von Sodbrennen oder einer Reflux-Krankheit zu vermeiden.
Da Nikotin einen negativen Einfluss auf die Arbeit der Muskeln und damit auch auf die Spannung des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre hat, sind Zigaretten und Co. für Betroffene keine gute Idee. Am besten wäre, das Rauchen so weit wie möglich zu unterlassen.
Speisen und Getränke, die viel Fett, viel Zucker, viel Säure, scharfe Gewürze oder viel Kohlensäure enthalten, sollten nicht auf dem Speiseplan stehen. Beim Essen gilt es, sich viel Zeit zu nehmen und gründlich zu kauen. Danach tut ein Verdauungsspaziergang gut und hilft dem Magen dabei, sich schneller wieder zu entleeren.
Essen vor dem Schlafengehen? Besser nicht. Die letzte Mahlzeit sollte dann mindestens drei bis vier Stunden zurückliegen. Damit ein Zuviel an Magensäure nicht so leicht die Speiseröhre hinaufsteigen kann, empfiehlt es sich, möglichst nicht zu flach zu schlafen. Steht das Kopfteil des Bettes ein wenig höher, kann das unangenehmes Brennen mindern.
Bei Stress und anderen seelischen Belastungen können Entspannungstechniken helfen. In schwereren Fällen kann auch eine therapeutische Unterstützung Entlastung bringen.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Literaturangaben