KÖRPER
Zähneputzen – ganz einfach?
Zähne putzen gehört zur täglichen Pflege dazu. Fast jeder hat als Kind gelernt, wie man Zähne putzt. Aber pflegen wir unsere Zähne auch richtig?
Mund- und Zahnpflege
Regelmäßiges Zähneputzen schützt vor Karies. Auch eine zahngesunde Ernährung trägt jedoch zu einem gesunden Gebiss bei. Doch welche Lebensmittel sind überhaupt zahngesund? Welche Rolle spielt ihr Zuckergehalt? Und ist Zähneputzen nach dem Essen grundsätzlich zu empfehlen? So viel vorweg: Natürlich darfst du auch naschen. Die Menge machts.
Der Begriff „Zahngesunde Ernährung” spricht für sich. Gemeint ist damit eine Ernährungsform, die gesunde Zähne und Zahnfleisch unterstütz t. Eine gründliche Mundhygiene und Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt oder bei einer Zahnärztin sind überaus wichtig für schöne und gesunde Zähne. Doch auch die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle. Der regelmäßige Genuss von Nahrungsmitteln, die reich an Mineralstoffen und Vitaminen sind, wird von Zahnärzt*innen empfohlen. Zucker- und säurehaltige Speisen gilt es hingegen nur in Maßen zu verzehren. Übrigens fördern manche Speisen auch indirekt die Zahngesundheit, indem sie die Speichelproduktion anregen. Und ausreichend Speichel ist wichtig für ein gesundes Gebiss.¹,²
Tagtäglich sind die Zähne in Kontakt mit zahlreichen unterschiedlichen Speisen. Leicht vorstellbar also, dass die Ernährung einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Zahngesundheit hat. Dieser l ässt sich von verschiedenen Perspektiven aus betrachten.
Bereits Kinder lernen: Zucker ist ungesund für die Zähne. Zwar klingt diese Aussage sehr pauschal und selbstverständlich gehören auch zuckerhaltige Lebensmittel auf den Speiseplan. Zuviel Zucker ist allerdings tatsächlich problematisch für die Zähne. Das gilt übrigens nicht nur für den klassischen Industriezucker, sondern auch für Fruchtzucker, kurzkettige Kohlenhydrate und Stärke. Verbleibt zu viel Zucker in der Mundhöhle, wird dieser von bestimmten Bakterien verstoffwechselt. Bei diesem Prozess entsteht Säure, die die Zahnsubstanz angreift und im ungünstigsten Fall zu Karies führt³. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass zuckerarme Speisen auf jeden Fall zum Konzept einer zahngesunden Ernährung gehören⁴.
Für die Zähne sind vor allem drei Mineralstoffe wichtig:
Alle drei Elemente sind substanziell für den Aufbau und die Stabilität der Zähne. Zahnfreundliche Lebensmittel sind somit reich an Mineralstoffen und sollten ausreichend konsumiert werden.⁵ Auch Vitamine sind wichtig für die Zahngesundheit, allen voran die Vitamine C und D:
Was hat der Speichelfluss mit gesunden Zähnen zu tun? Eine ganze Menge: Speichel umspült die Zähne und entfernt auf diese Weise Speisereste. Darüber hinaus fördert er die sogenannte Remineralisierung, also den Einbau von Mineralien in den Zahn. Schlussendlich puffert die Spucke auch überschüssige Säure ab und schützt so den Zahnschmelz vor Schäden.² Mit bestimmten Lebensmitteln lässt sich der Speichelfluss auf natürliche Art und Weise anregen.
Werden zu viele säurehaltige Speisen gegessen, kann dies den Zahnschmelz langfristig angreifen und zur sogenannten Erosion der Zähne führen⁸. Das bedeutet, es werden vermehrt Mineralien aus der harten Zahnsubstanz herausgelöst. Zwar puffert der Speichel einen Teil ab, doch ist dies auch nur in begrenztem Umfang möglich. Sehr saure Speisen gilt es also nur in Maßen zu genießen.
Zahngesunde Lebensmittel lassen sich anhand ihrer Eigenschaften in verschiedene Gruppen einteilen:
Vitamin D ist in der Nahrung relativ wenig vorhanden und wird vom Körper unter Einfluss von Sonnenlicht selbst hergestellt. Trotzdem macht es durchaus Sinn, das eine oder andere Vitamin D-haltige Lebensmittel auf den Speiseplan zu setzen. Dazu gehören:
Generell gelten einige Lebensmittel zumindest in großen Mengen als belastend für die Zähne. Ein Sonderfall sind Zitrusfrüchte: Sie sind einerseits sehr vitaminhaltig und regen die Speichelproduktion an. Andererseits sind Zitrone und Co. aber auch stark säurehaltig. Deswegen sollte man sie nur in Maßen genießen und – sehr wichtig – nicht sofort danach die Zähne putzen.
Diese Lebensmittel können die Zähne belasten:
Im Handel gibt es eine Vielzahl an Zahnpflegeprodukten und Zuckerersatz. Dass die gewöhnlichen Zahnpflegeprodukte wie Zahnpasta und Mundwasser sinnvoll sind, dürfte außer Frage stehen. Doch wie sieht es mit Zahnpflegekaugummis aus? Es ist eindeu tig belegt, dass das Kauen von Zahnpflegekaugummis oder anderen zuckerfreien Kaugummis das Risiko für Karies senken kann⁹. Dies erklärt sich dadurch, dass das Kauen zuckerfreier Kaugummis den Speichelfluss anregt, wodurch⁹:
Bleibt die Frage nach Zuckerersatzprodukten, besser bekannt als Süßstoffe. Diese stehen teilweise in Verruf, ungesund zu sein. Im konkreten Fall geht es ausschließlich um die zahnmedizinische Betrachtung. Und hier konnten Studien bereits in den Neunzigerjahren nachweisen, dass ein teilweiser Ersatz von Zucker durch Süßstoffe Vorteile für die Zahngesundheit bieten kann¹⁰.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Literaturangaben