Pflegende Inhaltsstoffe
Vaseline
Vaseline unterstützt die Haut in besonders rauen Zeiten und schützt bei Kälte und Wind.
Die Lobeshymnen zu Marulaöl überschlagen sich geradezu. Doch ist es nur ein kurzlebiger Beauty-Trend oder verbirgt sich hinter dem exotischen Öl tatsächlich eine Wunderwaffe? Es soll reich an Antioxidantien sein, einluxuriöses Hautgefühl verleihen und die Hautfeuchtigkeit verbessern – Marulaöl im Faktencheck!
Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
Marulaöl (INCI: Sclerocarya Birrea Seed Oil) wird aus den Samen der hellgelben Früchte des Marulabaums gewonnen. Marulabäume sind im Süden Afrikas heimisch, wo sie wild wachsen und nicht kultiviert werden. Die Farbe des Öls variiert von hell- bis goldgelb und orange. Ein Geruch lässt sich kaum ausmachen, weshalb es häufig auch als Basisöl für Ölmischungen oder ätherische Öle verwendet wird. Die Herstellung ist recht aufwändig, was Marulaöl zu einem der teureren Öle macht.
Um Marulaöl ist in den letzten Jahren geradezu ein Hype entstanden, doch ist dieser berechtigt? Positiv ausgelobt wird der Gehalt wertvoller Fettsäuren. Marulaöl besteht hauptsächlich aus Ölsäure (ca. 65-70%), während der Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren vergleichsweise gering ausfällt. Aus diesem Grund ist das Öl sehr oxidationsstabil und hält sich nach Anbruch etwa 18 Monate.
Aufgrund seines mittelspreitenden Charakters ist Marulaöl dafür bekannt, sich angenehm auf der Haut zu verteilen. Es hinterlässt ein leichtes und weiches Hautgefühl, das vor allem auf den hohen Anteil an Ölsäure zurückzuführen ist. Es eignet sich für die Anwendung auf reifer, normaler und trockener Haut. Die Ausbildung eines schützenden Films bewahrt die Haut vor Feuchtigkeitsverlust.
Insgesamt eignet sich Marulaöl vor allem für die Kombination mit anderen Ölen oder Pflegeprodukten, denn es fördert das Eindringen weiterer Stoffe in die Haut und sorgt so für einen nachhaltigen Pflegeeffekt. Dafür 2-3 Tropfen des Öls auf die gereinigte und angefeuchtete Haut geben und sanft einmassieren. Anschließend eine Feuchtigkeitspflege verwenden. Alternativ einige Tropfen direkt in eine haselnussgroße Menge Feuchtigkeitscreme geben und gleichmäßig auf dem Gesicht verteilen.
Marulaöl ist hinsichtlich seiner Zusammensetzung als solides Basis- oder Alltagsöl zu sehen. Gemeinsam mit vielen anderen Pflanzenölen reiht es sich in die Riege pflegender Hautöle ein. Sein exotischer Klang und der relativ geringe Bekanntheitsgrad, bescheren Marulaöl aktuell einen Auftrieb. Inwiefern es anderen Ölen überlegen ist, entscheidet letztlich das persönliche Empfinden. Fügt sich das Öl hinsichtlich des Pflegeeffekts stimmig in die eigene Routine ein, wird man mit Marulaöl in der Hautpflege sicher nichts verkehrt machen.
Zur Pflege trockener und spröder Haare eignet sich Marulaöl hervorragend. Dazu das Öl am Abend in die Spitzen des angefeuchteten Haars einkneten. Die Kur über Nacht einwirken lassen und morgens auswaschen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Glanz und Elastizität.
Während Marulaöl im Massenmarkt derzeit noch ein Exot ist, wird es in seinen Herkunftsländern schon seit Jahrhunderten als Universalöl genutzt. Ob als Lebensmittel, Pflegemittel oder als Massageöl, das Öl des Marulabaums ist dort so „normal“ wie etwa Sonnenblumenöl in unseren Breitengraden.
„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.