Allergietabletten & -tropfen

Allergie-Tabletten zur Linderung allergischer Beschwerden

Rund 20 Prozent der Deutschen leiden unter mindestens einer Allergie. Die häufigste davon ist mit 14,8 Prozent die Pollenallergie, besser bekannt als Heuschnupfen¹. Weitere häufig vorkommende Allergien richten sich gegen Hausstaubmilbenkot, Tierhaare oder Insektengift.

Abhilfe gegen die Beschwerden schaffen oftmals Allergie-Tabletten sowie Allergiesaft und Allergie-Tropfen. Zwar behandeln diese Produkte nicht die Ursache der Allergie, doch oftmals ist schon die Linderung der Symptome für die Betroffenen sehr hilfreich.

Welche Kriterien Allergie-Tabletten erfüllen sollten

Um den Wirkungsmechanismus dieser Medikamente zu verstehen, muss man sich die Entstehung der allergischen Beschwerden vor Augen führen . Juckreiz, Quaddeln und Niesreiz sind die Folge einer Ausschüttung von Histamin. Dabei handelt es sich um ein Gewebshormon, das von bestimmten Zellen im Körper freigesetzt wird, den sogenannten Mastzellen.

Ein effektives Antiallergikum erfüllt optimalerweise diese Kriterien:²

• Effektive Blockade der Histamin-Rezeptoren
• Starke Hemmung der Histamin-Ausschüttung
• Geringe Nebenwirkungen
• In jedem Alter gut verträglich (auch für Kinder und ältere Menschen)
• Rascher Wirkungseintritt
• Hemmung weiterer allergischer Botenstoffe

Antihistaminika blockieren die Rezeptoren allergischer Botenstoffe

Besonders häufig verwendet werden sogenannte Antihistaminika. Es gibt sie in verschiedenen Darreichungsformen:

• Tabletten
• Tropfen
• Saft
• Salbe

Wie du bereits erfahren hast, ist die Ausschüttung von Histamin maßgeblich für allergische Beschwerden verantwortlich. Um diese Wirkung zu entfalten, müssen sie allerdings an bestimmte Histamin-Rezeptoren binden, die sich an verschiedenen Orten im Körper, unter anderem im Magen-Darm-Trakt und den Atemwegen, befinden. Antihistaminika blockieren eben diese Rezeptoren und können dadurch einen allergischen Schub lindern.³

Mastzellstabilisatoren hemmen Histamin-Ausschüttung

Ebenfalls zu den Allergie-Tabletten gehören die Mastzellstabilisatoren. Sie wirken an der Membran der Mastzellen und hemmen dort die Ausschüttung von Histamin. Vereinfacht kannst du dir dies so vorstellen, als würde das Medikament die Membran der Mastzellen “abdichten”, sodass kein Histamin mehr aus der Zelle heraus gelangen kann.⁴

Diese Wirkstoffe sind in Allergie-Tabletten enthalten:

• Loratadin: Dieses Antihistaminikum findest du meistens in Form von Allergie-Tabletten
• Cetirizin: Dieser Wirkstoff gehört zur Gruppe der Antihistaminika. Du kannst ihn als Tablette, aber auch als Allergiesaft verwenden.
• Azetalizin: Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Antihistaminikum, das häufig als Nasenspray verwendet wird.
• Dimetinden maleat: Auch dieser Wirkstoff gehört zu den Antihistaminika und wird in Form von Allergie-Tropfen oder Salbe genutzt.
• Natriumcromoglicat: Diese Allergie-Tabletten gehören zur Wirkstoffklasse der Mastzellstabilisatoren.

Vorteile der einzelnen Darreichungsformen:

• Allergie-Tabletten und -Kapseln: Sie sind besonders einfach einzunehmen und garantieren eine immer konstante Dosis. Auch für unterwegs ist diese Darreichungsform perfekt geeignet.
• Allergie-Tropfen: Sie lassen sich ebenfalls sehr gut dosieren und sind vorteilhaft für Personen, denen das Schlucken von Tabletten Schwierigkeiten bereitet.
• Nasenspray/Nasentropfen: Ihr großer Vorteil ist, dass sie nur an der betroffenen Stelle wirken und dementsprechend schnell eine Linderung herbeiführen.
• Allergiesalben: Sie wirken gezielt an der Hautpartie, die von allergischen Symptomen betroffen ist.
• Allergiesaft: Er ist vor allem bei Kindern sehr beliebt, da keine Tablette eingenommen werden muss. Achte bei der Dosierung darauf, dass du die exakte Menge nimmst, die auf der Dosierkappe eingezeichnet (bzw. in der Packungsbeilage genannt) ist.

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Bitte beachte: Dieser Text soll dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die aufgeführten Informationen ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

Referenzen

1. Bergmann KC, Heinrich J, Niemann H. Aktueller Stand zur Verbreitung von Allergien in Deutschland - Positionspapier der Kommission Umweltmedizin am Robert Koch-Institut. Allergo J Int 2016; 25: 6
2. Orfanos CE, Garbe C. Therapie der Hautkrankheiten. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg, 2002, Seite 308 (Link)
3. Braun J, Müller-Wieland D. Basislehrbuch Innere Medizin. 7. Auflage, Elsevier, München, 2022, Seite 362 (Link)
4. Oberdisse E, Hackenthal E, Kuschinsky K. Pharmakologie und Toxikologie. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg, 1999, Seite 586 (Link)