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Übe Geduld und Liebe für dich selbst!

Dein Körper nach der Geburt

Angefangen bei den Hormonen über dein gesamtes Herz-Kreislauf-System bis hin zu Wassereinlagerungen - der weibliche Körper hat in der Schwangerschaft so einiges zu stemmen. Doch wie steht es um deinen Körper nach der Geburt? Hebamme Evi erklärt dir, in welchen Bereichen du dich auf Veränderungen einstellen kannst und wie du damit am besten umgehst.

Kurz und knapp: Das braucht dein Körper nach der Geburt

  • Dich körperlich auszuruhen wird dir nach der Geburt in mehreren Bereichen guttun.
  • Der Wochenfluss dauert etwa sechs Wochen an und wird nach und nach immer schwächer.
  • Deine Hebamme ist an deiner Seite und du kannst sie alles fragen! Bei Bedarf kümmert sie sich auch um deine Geburtsverletzungen und überwacht die Wundheilung.
  • Versuche auch tagsüber zu schlafen, wann immer es dir möglich ist.
  • Gut und regelmäßig essen und trinken ist enorm wichtig.
  • Lass dir Zeit, dich mit deinem Körper nach der Geburt wieder anzufreunden.
  • Ab etwa sechs Wochen nach der Geburt kannst du mit der Rückbildung beginnen; sanfte Übungen sind nach Rücksprache mit deiner Hebamme eventuell schon früher möglich.

1. Der Wochenfluss, oder: Hallo, Binden in Übergröße!

Nachdem dein Kind auf die Welt gekommen ist, wird dein Körper auch den Mutterkuchen, die sogenannte Plazenta, gebären. Dieses Organ bildet sich in der Schwangerschaft und ist lebensnotwendig für dein Baby. Etwa so groß wie ein Essteller hinterlässt die Plazentahaftstelle eine große Wunde in deiner Gebärmutter. Nachwehen verkleinern sie zwar, dennoch entsteht durch diese offene Wunde eine anfangs starke Blutung. Insgesamt wird dich der sogenannte Wochenfluss (Lochien) etwa über die nächsten sechs Wochen begleiten und dabei stetig schwächer werden. Die übergroßen Binden, von Hebammen gerne „Surfbretter“ genannt, brauchst du also wirklich nur in den ersten Tagen. Bei der Blutung handelt es sich um eine Mischung aus Blut, Gewebe und Schleim, denn deine Gebärmutter verkleinert sich in den nächsten Wochen auf ihre ursprüngliche Größe und die Gebärmutterschleimhaut bildet sich neu. Vor allem in den ersten Tagen nach der Geburt wird dein Kreislauf noch deutlich geschwächt sein und du solltest am besten nur mit Unterstützung aufstehen. Viel essen und trinken, Ruhe halten und immer schön langsam machen ist erstmal sinnvoll, um deinen Körper nach der Geburt zu unterstützen.

Evis Hebammen-Tipp:
Gerade in den ersten Tagen kannst du den Vaginalbereich nach jedem Toilettengang mit Wasser spülen. Viele Frauen fühlen sich dadurch frischer und wohler in ihrer Haut.

2. Dammriss oder Kaiserschnitt: Wundheilung nach der Geburt

Bei einer vaginalen Geburt kann es zu Geburtsverletzungen wie einem Dammriss oder
Dammschnitt gekommen sein, die erstmal heilen müssen. Nach einem Kaiserschnitt hast du eine etwa zehn Zentimeter lange Narbe oberhalb der Schambehaarung.   

In jedem Fall gilt für die Wundheilung:

  • Dein Körper benötigt Ruhe.
  • Vor allem in der ersten Woche nach der Geburt solltest du viel Zeit im Liegen verbringen. 
  • Ruckartige Bewegungen, unbequemes Sitzen oder langes Stehen gilt es zu vermeiden. So hat dein Körper genug Energie für den Heilungsprozess und du reduzierst unnötige Bewegung an der Nahtstelle. 

Deine Hebamme sollte die Wundheilung immer wieder überprüfen und sie kann bei Bedarf auch Fäden ziehen. Keine Sorge, das klingt zwar erstmal unheimlich, ist aber wirklich unkompliziert und tut nicht weh.

3. Beckenboden und Bauchmuskulatur

Etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt kannst du mit einem Rückbildungskurs beginnen, um gezielt deinen Beckenboden und deine Bauchmuskulatur nach der Schwangerschaft zu kräftigen. Mit sanften Übungen kannst du zu Hause sogar etwas früher beginnen. Insgesamt kannst du sicherlich ein Jahr einplanen, bis dein Körper sich wieder wirklich kräftig und stabil anfühlt. Dabei ist ein regelmäßiges Training genauso wichtig wie die Vermeidung einer Überlastung der geschwächten Muskulatur. Als Faustregel solltest du im ersten Jahr nichts heben, was schwerer ist als dein Baby. Und das ist gerade in den ersten Wochen nach der Geburt wenig. Sportarten wie Joggen oder Trampolin springen können deinen Beckenboden belasten und langfristig schwächen und sollten daher nicht zu früh begonnen werden. Frauenärzt*innen und Hebammen stehen dir gerne zur Seite.

Evis Hebammen-Tipp:
Rückbildung und Beckenbodentraining – das klingt vielleicht erst einmal langweilig und unnötig. Es ist aber unglaublich wichtig für deinen Körper nach der Geburt. Denn nur mit einem kräftigen Beckenboden kannst du deinen Alltag gut stemmen und vor allem langfristigen Problemen wie Beckenbodenschwäche und Inkontinenz vorbeugen.

4. Gewichtsverlust nach der Entbindung und nächtliches Schwitzen

Viele Frauen sind völlig überrascht, wenn sie sich eine Woche nach der Geburt auf die Waage stellen und mehrere Kilos verloren haben. Dieser Gewichtsverlust setzt sich aus Fruchtwasser, Blutverlust, dem Gewicht der Plazenta und natürlich deines Babys zusammen und kann locker mehr als acht Kilogramm betragen. Ein nicht unerheblicher Teil davon ist zudem eingelagertes Wasser im Gewebe. Die ersten Nächte nach der Geburt wirst du vermutlich verstärkt schwitzen, denn so scheidet dein Körper nach der Schwangerschaft die Wassereinlagerungen langsam aus.

5. Haarverlust und Veränderungen deiner Haut

Die hormonelle Veränderung sorgt bei den meisten Frauen in der Schwangerschaft für volles und glänzendes Haar. Etwa acht bis zwölf Wochen nach der Geburt haben sich deine Hormone zum Teil wieder eingependelt, der Östrogenspiegel ist gesunken und das kann leider zu deutlichem Haarausfall führen. Du kannst deinen Körper nach der Geburt am besten durch Ruhe und eine ausgewogene Ernährung unterstützen. Für deine Haare und Kopfhaut verwendest du am besten ein mildes Shampoo und gerade längeren Haaren tut es gut, wenn du sie häufiger offen trägst. Auch deine Haut kann sich durch die hormonelle Veränderung ganz anders anfühlen.

Bei trockener und spannender Haut solltest du

  • deine Pflegeprodukte überprüfen – vielleicht sind deine alten Routinen einfach nicht mehr passend und sollten verändert werden, zum Beispiel durch eine reichhaltigere Pflege.
  • darauf achten, genügend zu trinken.
  • versuchen, fehlenden Nachtschlaf durch Pausen am Tag auszugleichen.

Milde Shampoos

6. Achterbahn der Gefühle im Wochenbett

Einige Tage nach der Geburt zeigt sich bei vielen Frauen die Mischung aus körperlicher Erschöpfung, Schlafmangel und einer gleichzeitigen Überwältigung durch die vielen Veränderungen. Es ist einfach viel und manchmal zu viel. Und all dies wird oft zu einer emotionalen Achterbahnfahrt, dem sogenannten Babyblues. Von überglücklich und freudig zu vollkommen überfordert und ängstlich kann alles dabei sein. Hier hilft vor allem: Tief durchatmen. Alle deine Gefühle sind in Ordnung und du darfst auch einfach mal weinen. Du wirst dich in deine neue Rolle als Mama hineinfinden und das ganz wunderbar machen. Gib dir Zeit, deine Geburt mit allen Eindrücken zu verarbeiten und versuche dich nicht unter Druck zu setzen. Viel Schlafen und Ruhe halten ist ebenso wichtig wie regelmäßiges Essen und Trinken. Halte gerade am Anfang Besuch eher gering und distanziere dich bewusst von gut gemeinten, aber wenig hilfreichen Ratschlägen aus dem Familien- und Bekanntenkreis. Nimm dir die erste Zeit nach der Geburt erstmal ganz bewusst um anzukommen und dein zauberhaftes Kind ungestört kennenzulernen.

Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

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Hebamme Evi Bodman

Über die Autorin

Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.

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