Mittel gegen Haarausfall aus der Apotheke

Shampoo gegen Haarausfall: Koffein ist meist Hauptbestandteil

Shampoo gegen Haarausfall enthält sehr häufig Koffein. Der berühmte “Wachmacher” ist nämlich wissenschaftlichen Studien zufolge in der Lage, das Haarwachstum auf natürliche Art und Weise zu stimulieren¹.

In diesem Artikel erfährst du, wie du Shampoo gegen Haarausfall richtig anwendest, welche drei wichtigen Formen von Haarausfall es gibt und welche weiteren Tipps du für volles Haupthaar beherzigen solltest.

Der androgenetische Haarausfall (Androgenetische Alopezie)

Der androgenetische Haarausfall, auch bekannt als androgenetische Alopezie, ist die häufigste Form und betrifft rund 95 Prozent der Fälle². Der Haarausfall führt hier zu einer allmählichen Ausdünnung der Haare, wobei sich dies je nach Geschlecht unterscheidet:

• Bei Männern zeigt sich eine zurückweichende Haarlinie und Kahlheit im Stirn- und Scheitelbereich (Geheimratsecken).
• Bei Frauen zeigt sich eher eine diffuse Ausdünnung des Haars über der gesamten Kopfhaut.

Der androgenetische Haarausfall wird durch hormonelle Veränderungen und die Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT) verursacht. Behandlungsoptionen umfassen Medikamente wie Minoxidil oder Finasterid sowie Haartransplantationen. Doch auch koffeinhaltige Mittel gegen Haarausfall aus der Apotheke werden häufig eingesetzt.^1,2

Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata)

Der kreisrunde Haarausfall, auch als Alopecia areata bezeichnet, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die Haarfollikel angreift. Dies führt zu runden, kahlen Stellen auf der Kopfhaut oder anderen behaarten Körperbereichen. In einigen Fällen kann es zu vollständigem Haarverlust auf der gesamten Kopfhaut oder sogar am gesamten Körper kommen. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, aber Behandlungsmöglichkeiten umfassen Kortikosteroid-Injektionen, topische Immuntherapie oder der Einsatz von Minoxidil.²

Der diffuse Haarausfall (Telogenes Effluvium)

Diffuser Haarausfall, auch bekannt als Telogenes Effluvium, ist eine temporäre Form von Haarausfall, bei der die Haare in der Ruhephase (Telogenphase) verstärkt ausfallen. Dies kann zu einer vorübergehenden Ausdünnung des Haars führen. Mögliche Auslöser für diffusen Haarausfall sind:

• Starker psychischer oder körperlicher Stress
• Hormonelle Veränderungen, beispielsweise nach der Geburt oder während der Wechseljahre
• Mangelernährung oder drastische Gewichtsabnahme
• Nebenwirkungen bestimmter Medikamente oder medizinischer Behandlungen wie Chemotherapie
• Schilddrüsenerkrankungen oder andere hormonelle Störungen
• Hauterkrankungen (zum Beispiel Ekzeme)

In diesem Fall ist es wichtig, dass die Ursache gefunden und optimalerweise besiegt wird.

Shampoo gegen Haarausfall und weitere rezeptfreie Mittel

Shampoo mit Koffein wird oft als Mittel gegen Haarausfall eingesetzt, da Koffein eine stimulierende Wirkung auf die Haarfollikel haben soll. Es wird angenommen, dass Koffein die Durchblutung der Kopfhaut erhöht und das Haarwachstum anregt.¹

Doch dir stehen zahlreiche weitere Mittel gegen Haarausfall aus der Apotheke zur Verfügung.

• Minoxidil: Ein topisches Medikament, das zum Beispiel in Form von Haarwasser auf die Kopfhaut aufgetragen wird und das Haarwachstum stimulieren kann.
• Nahrungsergänzungsmittel: Spezielle Präparate, die Vitamine, Mineralstoffe und andere Nährstoffe enthalten, die das Haarwachstum fördern sollen, wie Biotin, Zink oder Eisen.
• Haarwuchsmittel mit pflanzlichen Inhaltsstoffen: Produkte, die pflanzliche Extrakte wie z.B. Kürbiskernöl, Brennnessel oder Koffein enthalten und das Haarwachstum unterstützen sollen.
• Haarwuchsseren: Spezielle Seren, die auf die Kopfhaut aufgetragen werden und Inhaltsstoffe enthalten, die das Haarwachstum anregen können. .
• Haarwuchskonzentrate: Konzentrierte Lösungen oder Ampullen, die auf die Kopfhaut aufgetragen werden, um das Haarwachstum zu fördern.
• Haarwuchsmasken: Pflegende Masken, die das Haar kräftigen, revitalisieren und auf diese Art und Weise Haarausfall lindern können.
• Scalp Roller: Ein kleines Gerät mit feinen Nadeln, das über die Kopfhaut gerollt wird, um die Durchblutung anzuregen und das Haarwachstum zu fördern.

Weitere Tipps für volles Haar

Für volles (Haupt-)Haar kannst du zusätzlich diese Alltagstipps anwenden:

• Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, gesunden Fetten und ausreichend Proteinen kann das Haarwachstum fördern.
• Stress kann zu Haarausfall beitragen, daher ist es wichtig, dass du Stress abbaust und gegebenenfalls Entspannungsübungen in deinen Tag integrierst.
• Sanftes Haarewaschen: Verwende milde Shampoos, massiere die Kopfhaut sanft und spüle sie gründlich aus, um mögliche Reizungen zu vermeiden. Verzichte zudem auf zu heißes Wasser.
• Hitze, intensive chemische Behandlungen und enge Frisuren können das Haar schädigen und Haarausfall begünstigen, daher ist es ratsam, die Haare nur sparsam zu stylen.
• Vermeide heißes Föhnen und Rubbeln mit dem Handtuch. Lasse das Haar natürlich an der Luft trocknen oder verwende einen kühlen oder luftigen Föhnmodus.
• Nutze einen breitzinkigen Kamm oder eine weiche Bürste, um das Haar zu bürsten und möglichen Haarbruch zu reduzieren.
• Massiere sanft die Kopfhaut, um die Durchblutung zu fördern und das Haarwachstum anzuregen.
• Trage im Sommer einen Hut oder verwende Produkte mit UV-Schutz, um das Haar vor schädlichen Sonnenstrahlen zu schützen.
• Das Rauchen kann die Durchblutung der Kopfhaut beeinträchtigen und den Haarausfall verstärken. Verzichte daher besser auf Tabak.

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Bitte beachte: Dieser Text soll dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die aufgeführten Informationen ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

Referenzen

1. Bansal M, Manchanda K, Pandey SS. Role of Caffeine in the Management of Androgenetic Alopecia. Int J Trichology. 2012 Jul-Sep; 4(3): 185–186. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3500065/ (abgerufen am: 05.06.2023)
2. Hermann K, Trinkkeller U. Dermatologie und medizinische Kosmetik - Leitfaden für die kosmetische Praxis. 3. Auflage, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg, 2015, Seiten 94 ff. (Link)