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Hautpflege

Kokosöl

Kokosöl ist ein natürliches Wundermittel, wenn es um unsere Hautpflege geht. Diesen Eindruck erwecken zumindest zahlreiche Artikel auf Blogs und in Magazinen. Was kann Kokosöl wirklich für unsere Haut tun? Hier gibt es die Antworten.

Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.

Kurz und knapp: Kokosöl

  • Inhaltsstofflisten-Name (INCI): Cocos Nucifera Oil
  • Wirkung: pflegend, antibakteriell, entzündungshemmend
  • Anwendungsempfehlung: reines Kokosöl am Abend auf die gereinigte Haut auftragen
  • Hauttypen: bei trockener und empfindlicher Haut

Kokosöl – die Grundlagen

Kokosöl ist bei Raumtemperatur fest und verflüssigt sich erst ab Temperaturen von 25 °C zu einem Öl. Das liegt an seinem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren: Enthält ein Öl viele ungesättigte Fettsäuren, so ist es eher flüssig. Ist ein Öl in seiner Konsistenz eher fest, spricht das für einen höheren Anteil an gesättigten Fettsäuren. Kokosfett beziehungsweise Kokosöl enthält also einen hohen Anteil gesättigter Fettsäuren.

In Kokosöl macht Laurinsäure mit fast 50 % den Großteil der gesättigten Fettsäuren aus, gefolgt von Myristinsäure (18 %) und Palmitinsäure (8 %). Zudem sind weitere sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, unter anderem das fettlösliche Vitamin E.

Wirkung von Kokosöl auf die Haut

Kokosöl macht die Haut glatt und geschmeidig, zudem kann es den Feuchtigkeitsverlust der Haut abmildern. Verliert die Haut weniger Flüssigkeit, so bleibt sie tendenziell besser hydriert, ist weniger trocken und erscheint praller. So trägt Kokosöl dazu bei, kleinere Fältchen und Trockenheitsfältchen auszugleichen. Die pflegenden Effekte von Kokosöl sind hierbei übrigens mit denen von Mineralölen vergleichbar.

Gleichzeitig entfaltet Kokosöl antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen. Dennoch eignet sich Kokosöl nicht automatisch für unreine und akneanfällige Haut. Oftmals kann die Verwendung von Kokosöl den Hautzustand sogar deutlich verschlechtern. Unter anderem auch, weil Kokosöl einen hohen Komedogenitätsgrad aufweist (Komedogenität beschreibt die Tendenz eines Inhaltsstoffes, die Entstehung von Unreinheiten und Mitessern zu fördern).

Hautpflege mit Kokosöl

Vor allem trockene und unkomplizierte Haut kann von einer Pflege mit Kokosöl profitieren. Die Anwendung ist denkbar einfach: reines Kokosöl, vorzugsweise in Bioqualität, am Abend als letzten Schritt der Pflegeroutine auf die gereinigte Haut auftragen. Dazu etwa eine haselnussgroße Menge in die Handflächen geben und zwischen den Händen erwärmen. Das Kokosöl gleichmäßig im Gesicht verteilen und sanft einmassieren.

Kokosöl kann darüber hinaus auch zum Abschminken genutzt werden. Dazu das Öl großzügig im Gesicht verteilen und einmassieren. Da Kokosöl kein Tensid enthält, lässt es sich nicht mit Wasser abwaschen, Reste von Make Up und Öl sollten daher mit einem Tuch entfernt werden. Vielfach wird Kokosöl auch im Rahmen des Double Cleansing verwendet. Hierbei folgt auf die ölbasierte Reinigung im zweiten Schritt eine Reinigung mit einem wasserbasierten, tensidhaltigen Reinigungsprodukt.

FAQ Kokosöl

Hilft Kokosöl bei Akne und unreiner Haut?

Dermatologische Untersuchungen haben ergeben, dass Laurinsäure antibakteriell und entzündungshemmend wirkt. Laurinsäure interagiert mit der Lipidmembran bestimmter hautfremder Bakterien, die oftmals Ursache für Entzündungen und Unreinheiten sind – unter anderem auch Propronibacterium acnes. Laurinsäure stört die Membranstruktur bestimmter Bakterien, woraufhin diese instabil wird und was letztlich zu einem Untergang der Bakterien führt. Diese Wirkung konnte bislang jedoch nur bei isolierter Laurinsäure beobachtet werden, die zudem in dezidierte Trägersysteme eingebettet wurde.

Da Kokosöl einen hohen Anteil an Laurinsäure enthält, übertragen viele Hersteller die antibakterielle Wirksamkeit auch auf Kokosöl im Allgemeinen, was jedoch mit Vorsicht zu interpretieren ist. Letztlich muss individuell bewertet werden, ob eine Pflege mit Kokosöl bei unreiner Haut zielführend ist. Aus dermatologischer Sicht sollte man sich jedoch nicht zu viel davon versprechen.

Sonnenschutz mit Kokosöl?

Vermehrt liest man, dass Kokosöl eine natürliche und „ungiftige“ Alternative zu den gängigen Sonnenschutzprodukten sei. Es finden sich im Internet zahlreiche DIY Rezepte für Sonnencremes auf Kokosölbasis sowie Lobeshymnen über die Wirksamkeit dieses natürlichen Sonnenschutzes. Das ist nicht nur unverantwortlich, sondern auch hochgefährlich. Pflanzenöle können UV-Strahlung zwar in geringem Maße absorbieren, aber dies reicht bei weitem nicht aus, die Haut vor UV-Strahlung zu schützen.

Die vermeintlich positiven Berichte über Kokosöl als Sonnenschutzmittel beruhen auf den Erfahrungswerten Einzelner. Man spricht in diesem Kontext von „anekdotischer Evidenz“. Wissenschaftlich belegte Evidenz gibt es hingegen bis heute nicht, weshalb Kokosöl kein Ersatz für aufwändig formulierte und sichere Sonnenschutzprodukte ist.

Hilft Kokosöl bei Cellulite?

Cellulite ist ein struktureller Effekt, der hauptsächlich auf ein schwaches Bindegewebe zurückzuführen ist. Auch wenn viele Hersteller es in regelmäßigen Abständen mit vermeintlichen Anti-Cellulite Cremes, Lotionen und Treatments aller Art versuchen – kein dermatokosmetisches Mittel kann dieser Strukturschwäche der Haut nachhaltig beikommen. Wer dennoch Kokosöl für die Körperpflege nutzen möchte, erfreut sich lieber am schönen Glow, der weichen Haut und einem angenehmen Duft.

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Dr. Sarah Schunter, Biochemikerin

Über die Autorin

„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.

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