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Apotheke¹ & Gesundheit

Tipps und Schmerzmittel bei Rückenschmerzen

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. Rund 61 Prozent der Deutschen geben an, im Laufe eines Jahres unter Rückenschmerzen gelitten zu haben. Schmerzen des unteren Rückens treten dabei doppelt so häufig auf wie Schmerzen des oberen Rückens.1 Es gibt viele Ursachen und beinahe ebenso viele Behandlungsmöglichkeiten. Medikamente gegen Rückenschmerzen sind ein Pfeiler in der Therapie. Doch darüber hinaus gibt es viele weitere Maßnahmen, die gegen Rückenschmerzen helfen können.

Vielfältige Ursachen von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen können sehr viele Ursachen haben. Optimalerweise gelingt es, diese zu beseitigen, um langfristige Beschwerdefreiheit zu erlangen. Daher ist bei einem Besuch der ärztlichen Sprechstunde erst einmal wichtig, den Auslöser der Schmerzen herauszufinden.

Die meisten Fälle von Rückenschmerzen sind nicht auf schwerwiegende Erkrankungen zurückzuführen, sondern entstehen aufgrund von Muskelverspannungen, Überlastung oder Bewegungsmangel.

  • Muskelverspannungen und Muskelzerrungen: Häufige Ursachen für Rückenschmerzen sind Verspannungen und Zerrungen der Rückenmuskulatur, die durch schlechte Körperhaltung, Überanstrengung, Heben schwerer Gegenstände oder längeres Sitzen verursacht werden können.
  • Bandscheibenvorfall: Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der weiche, gelartige Kern einer Bandscheibe durch den äußeren Faserring bricht und auf die umgebenden Nerven drückt. Dies kann starke Schmerzen verursachen, die in Beine und Arme ausstrahlen können.
  • Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule: Mit dem Alter können sich die Bandscheiben abnutzen und die Wirbelgelenke verschleißen, was zu Rückenschmerzen führen kann. Dies wird oft als degenerative Bandscheibenerkrankung oder degenerative Wirbelsäulenerkrankung bezeichnet.
  • Fehlhaltungen: Langes Sitzen oder Stehen in einer schlechten Körperhaltung kann zu Rückenschmerzen führen. Eine unzureichende Unterstützung des Rückens beim Sitzen kann die Muskulatur belasten.
  • Osteoporose: Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochen an Dichte verlieren und leichter brechen können. Wirbelkörperfrakturen aufgrund von Osteoporose können Rückenschmerzen verursachen.
  • Muskuläre Dysbalance: Eine Ungleichheit in der Stärke oder Flexibilität der Muskulatur des Rückens und der Bauchmuskulatur kann Beschwerden begünstigen.
  • Entzündliche Erkrankungen: Entzündliche Erkrankungen wie Arthritis (zum Beispiel rheumatoide Arthritis oder Morbus Bechterew) können die Wirbelsäule betreffen und zu schmerzhaften Zuständen führen.
  • Überlastung und Verletzungen: Rückenschmerzen können auch durch Überlastung, akute Verletzungen oder Sportunfälle ausgelöst werden.
  • Psychosomatische Faktoren: Stress und emotionale Belastung können Rückenschmerzen begünstigen oder verstärken.

Wichtige Verhaltensweisen und Tipps bei Rückenbeschwerden

Je nach Ursache der Rückenschmerzen kommen medikamentöse, physiotherapeutische oder chirurgische Behandlungen infrage. Doch auch einige Verhaltensweisen und Tipps sind wichtig, um die Schmerzen zu lindern oder idealerweise gar nicht erst aufkommen zu lassen.2,3

  • Gute Körperhaltung: Achte darauf, eine gute Körperhaltung zu bewahren, insbesondere beim Sitzen, Stehen und Heben schwerer Gegenstände. Halte deine Schultern zurück, den Rücken gerade und das Gewicht gleichmäßig auf beide Füße verteilt.
  • Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Stelle sicher, dass dein Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet ist, um unnötige Belastung des Rückens zu vermeiden. Die Höhe des Stuhls, des Schreibtisches und des Computerbildschirms sollte optimal auf deine Körpergröße und -form abgestimmt sein.
  • Regelmäßige Bewegung: Mache regelmäßig Sport und bewege dich ausreichend. Gezielte Übungen zur Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur können dazu beitragen, die Wirbelsäule zu stabilisieren und Rückenschmerzen zu reduzieren.
  • Richtiges Heben: Beim Heben schwerer Gegenstände immer in die Knie gehen und den Rücken gerade halten. Vermeide es, schwere Lasten aus der Hüfte heraus zu heben oder dich zu verdrehen.
  • Ausreichend Pausen: Wenn du lange sitzen musst, stehe regelmäßig auf, dehne dich und mache kurze Spaziergänge, um die Muskulatur zu entlasten.
  • Entspannungstechniken: Stress kann Rückenschmerzen verschlimmern. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und die Muskulatur zu entspannen.
  • Ergonomische Matratze und Kissen: Eine Matratze und ein Kissen, die deiner Schlafposition und Körperform entsprechen, können die Schlafqualität verbessern und Rückenschmerzen reduzieren.
  • Warme Kompressen: Bei akuten Rückenschmerzen können warme Kompressen oder ein warmes Bad helfen, die Muskeln zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Das gilt allerdings nicht uneingeschränkt bei einer entzündlichen Ursache. Sprich in diesem Fall mit deinem*deiner Ärzt*in.
  • Gewichtskontrolle: Übergewicht kann die Belastung der Wirbelsäule erhöhen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen, ein gesundes Körpergewicht zu halten.

Schmerzmittel bei Rückenschmerzen gibt es in verschiedenen Formen

Bei Rückenschmerzen kannst Du auf eine Reihe rezeptfreier Schmerzmittel zurückgreifen. Vor allem die sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) sind in der Therapie von Rückenschmerzen sehr bewährt. Beachte bitte: Nicht alle dieser Schmerzmittel sind rezeptfrei. Sprich am besten mit deinem*deiner Ärzt*in, welches Präparat am besten geeignet ist.

Grundsätzlich stehen dir Mittel gegen Rückenschmerzen in Form von Tabletten, Kapseln oder Salben zur Verfügung. Auch hier gilt: Wenn du dir unsicher bist, welche Darreichungsform sich in deinem Fall am besten eignet, wende dich vertrauensvoll an deine*n Hausärzt*in oder deine*n Orthopäd*in.

Diese Wirkstoffklassen gibt es:4

  • Paracetamol: Ein schmerzlinderndes und fiebersenkendes Medikament, das häufig bei leichten bis mäßigen Rückenschmerzen verwendet wird.
  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR):
    • Ibuprofen
    • Diclofenac
    • Naproxen
    • Ketoprofen
    • Celecoxib
  • Muskelrelaxantien: Medikamente, die die Muskeln entspannen und dadurch Muskelverspannungen lindern können.
    • Baclofen
    • Tizanidin
    • Methocarbamol
    • Cyclobenzaprin
  • Topische Schmerzmittel: Salben, Cremes oder Pflaster, die direkt auf die schmerzende Stelle aufgetragen werden und lokale Schmerzlinderung bieten können.
    • Diclofenac-Gel
    • Capsaicin-Creme
    • Menthol-Pflaster
  • Opioid-Analgetika: Starke, verschreibungspflichtige Schmerzmittel, die nur bei schweren, chronischen Schmerzen eingesetzt und unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden sollten.
    • Tramadol
    • Oxycodon
    • Morphin
  • Pflanzliche Präparate: Einige pflanzliche Wirkstoffe können ebenfalls bei Rückenschmerzen helfen.
    • Arnika-Gel
    • Teufelskralle-Extrakt

Bitte beachte: Dieser Text soll dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die aufgeführten Informationen ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

Referenzen

  1. von der Lippe E, Krause L, Porst M, Wengler A, Leddin J, Müller A, et al. Prävalenz von Rücken- und Nackenschmerzen in Deutschland. Ergebnisse der Krankheitslast-Studie BURDEN 2020. Journal of Health Monitoring, 2021 6(S3), Robert Koch-Institut, Berlin
  2. Casser HR, Hasenbring M, Becker A, Baron R. Rückenschmerzen und Nackenschmerzen - Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie, Versorgungspfade, Patientenedukation, Begutachtung, Langzeitbetreuung. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg, 2016
  3. Geraedts P. Physiotherapeutisches Training bei Rückenschmerzen - Motorische Befunderhebung und Behandlung. Springer-Verlag, Deutschland, 2018
  4. Peck J, Urits I, Peoples S, Foster L, Malla A, Berger AA, et al. A Comprehensive Review of Over the Counter Treatment for Chronic Low Back Pain. Pain Ther. 2021 Jun; 10(1): 69–80. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8119578/ (abgerufen am: 28.07.2023)